Schöner ja, größer nein

17.12.2010, 14:00 Uhr
Schöner ja, größer nein

© Romir

Normalerweise funktionieren Rekorde ja nach dem Höher-schneller-weiter-Prinzip: Immer mehr, als der letzte Rekordhalter hatte. Nicht so beim Weihnachtsmarkt in Ammerndorf. Dieser ist nämlich der „kleinste in Mittelfranken – vielleicht sogar in Bayern“ – behauptet zumindest Veranstalter Siegfried Warstat.

Und tatsächlich geht es eigentlich gar nicht kleiner: Der Weihnachtsmarkt besteht nämlich aus genau einem Stand. An dem gibt’s Bratwurst und Glühwein. Drumherum eine handvoll Stehtische und das war’s dann auch schon. „Natürlich hatten wir auch schon Anfragen von Leuten, die mitmachen wollen – aber das müssen wir ablehnen, sonst wären wir ja nicht mehr die kleinsten“, erklärt Warstat und verrät dann aber doch, dass immerhin die Größe des Zelts im Laufe der Jahre verdoppelt wurde, „damit die Leute am Ausschank nicht im Regen stehen“. Damit ist aber Ende, denn mehr Raum ist auf dem kleinen Dorfplatz gar nicht.

Entstanden ist der Mini-Markt aus einer „Bierlaune“ heraus: „Wir hatten in Stuttgart einen ähnlichen Markt gesehen und dachten uns ,Das können wir auch‘“, erinnert sich Warstat. Mit ein paar Freunden und der Unterstützung der umliegenden Geschäftsleute machte er sich an die Realisierung der Idee. Was gar nicht so leicht war: „Wir bekamen die gleichen Auflagen wie große Märkte“, erinnert er sich. „Zum Beispiel, dass ein WC bereitstehen muss.“

Das ließ sich aber in Kooperation mit dem gegenüberliegenden Gasthaus lösen, dass für die Marktzeit seine Toiletten zur Verfügung stellt. Der Markt ist nicht nur klein, sondern auch kurz: Ganze vier Stunden dauert das Vergnügen. Trotzdem ist einiges geboten: „Jedes Mal um 17 Uhr kommt der Nikolaus mit einem Sack voller Geschenke zu Besuch – die werden uns gespendet“, erklärt Warstat. „Außerdem kann man den Ammerndorfer Krippenweg besuchen oder die Ausstellung der Nachbildung der Biberttalbahn des Ammerndorfer Modelleisenbahnclubs.“

Der Erlös des Marktes kommt traditionell der Tennisabteilung des TSV Ammerndorf zugute – wobei man im Jubiläumsjahr auch die Kindergärten bedenken will: „Immerhin hatten wir bisher immer über 200 Besucher und dieses Jahr werden es sicher noch mehr“, freut sich Warstat.

Und noch einen Rekord hat er zu vermelden: „Da wir direkt an der Bushaltebucht stehen, kam kürzlich die Polizei vorbei und holte sich Bratwürstchen direkt ins Auto – damit sind wir jetzt auch das kleinste Drive-in Frankens!“