Schulden und Insolvenz: Fürther Diakonie hilft

29.3.2019, 16:00 Uhr
Schulden und Insolvenz: Fürther Diakonie hilft

© Foto: Alexander Heinl/dpa

Mittwochabend wurde Ulla Dürr nach 24 Jahren beim Diakonischen Werk Fürth in den Ruhestand verabschiedet. Die nun umgesetzte Reform bei der Schuldner- und Insolvenzverwaltung stand zwar lange im Raum. "Ich habe aber nicht geglaubt, dass ich sie in meiner aktiven Zeit noch erleben werde", sagte sie als Noch-Vorständin bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung im Fürther Rathaus.

Was sich geändert hat: Bislang war der Freistaat verantwortlich dafür, dass vor Ort eine Insolvenzberatung angeboten wird – nun wurde die Aufgabe an die Kommunen delegiert, die schon für die Schuldnerberatung zuständig waren. Die Stadt Fürth und der Landkreis kooperieren weiterhin mit der Diakonie. Sie freue sich, dass beide Beratungsschwerpunkte wie gehabt aus einer Hand bedient werden, sagte Dürr.

Das sei nicht in jeder Kommune so geregelt. Landrat Matthias Dießl findet die Verbindung ebenfalls sinnvoll: Schuldner- und Insolvenzberatung "lassen sich ja oft nicht auseinander dividieren".

Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung lobte die Diakonie als einen "bewährten, verlässlichen Anbieter". Der Wohlfahrtsverband leiste hier wertvolle Unterstützung, meist im Verborgenen. Nicht selten gehe es dabei um Existenzfragen. Es sei ein wichtiger sozialer Beitrag, wenn Betroffene dadurch wieder Stabilität gewinnen und auf die eigenen Beine kommen.

Oben in der Liste

Trotz guter Konjunktur und einem stabilen Arbeitsmarkt bleibe die Nachfrage nämlich groß, wie Ursula Weser berichtet, Leiterin der Schuldner- und Insolvenzberatung. 950 bis 1000 Anfragen bearbeiten sie und ihre Kollegen jedes Jahr – Zahlen, die seit Jahren wenig schwanken. Auch dass zwei Drittel der Fälle aus der Stadt Fürth kommen, sei ein lange bekanntes Phänomen. "Fürth bleibt in der Liste verschuldeter Regionen weiter oben", erklärt Ulla Dürr.

Anfangs kümmerte sich eine Beratungskraft um die Belange von ver- oder überschuldeten Bürgern. Dank verbesserter Rahmenbedingungen werden diese Aufgaben nun drei Vollzeitkräfte übernehmen. Stadt und Landkreis unterstützen das Diakonische Werk mit einem jährlichen Zuschuss von insgesamt 150 000 Euro.

 

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