Seniorenmesse: Alt werden ist nur halb so schlimm

23.11.2017, 13:00 Uhr
Seniorenmesse: Alt werden ist nur halb so schlimm

© Foto: Zelada

Das Parkhaus des Steiner Forums war voll belegt, im Einkaufszentrum selbst herrschte Gedränge. Denn die dritte Seniorenmesse des Landkreises zog nicht nur dank eines vielfältigen Programms zahlreiche Besucher an, die Geschäfte im Forum warteten auch noch mit Rabattaktionen auf.

Der Steiner Bürgermeister Kurt Krömer freute sich, zum 40. Geburtstag der Stadterhebung eine Seniorenmesse ausrichten zu können. Mehr als 60 Anbieter stellten im Forum aus. Das Einkaufszentrum beherbergte an diesem Tag Infostände, dazu kamen Verkaufsaktionen. Wer wollte, konnte Vorträgen rund ums Leben im Alter lauschen.

Besucher informierten sich unter anderem über seniorengerechte Gartenpflege, über Leistungen der Pflegekassen und über selbstbestimmtes Wohnen. Natürlich nahm die Gesundheitsvorsorge einen breiten Raum ein. So ging es um effizientere Methoden bei Gelenkoperationen und darum, wie sich Stürze verhindern lassen. Aber auch Präventionsmaßnahmen gegen Einbrüche stießen auf Interesse.

Interaktive Infostände zum Mitmachen und Ausprobieren kamen bei den Besuchern gut an. Anita Greiner (67) versuchte sich am Fahrsimulator der Polizei. Am Computer steuerte sie über ein angeschlossenes Lenkrad ein Auto durch den Verkehr, während Störelemente, wie ein aufblinkendes Handy, Ablenkungen simulierten.

Tester saßen im Komfortsessel

Einige Meter weiter testete der ehemalige Langenzenner Ortsvorsitzende des Sozialverbands VdK, Hermann Bassler (88), gemeinsam mit der neuen Vorsitzenden, Hannelore Röschlein (65), und dem Vorsitzenden des Ortsverbandes Roßtal, Walter Hartmann (70), Komfortsessel. Interessant sei die Beratung, fand das Experten-Trio, und verwies auf die entsprechenden VdK-Angebote im Rahmen von Seniorennachmittagen in den einzelnen Gemeinden.

Auf der Messe präsentierte sich auch der Verein für Seniorensport in Altenheimen: Das Team kooperiert unter der Flagge des Reitclubs Seukendorf mit Seniorenheimen und bietet dort altersgerechte sportliche Aktivitäten an. In Stein ging es speziell um Vibrations-Schwingringe für Gymnastikübungen zur Bekämpfung von Parkinson.

Andernorts wurde sogar gesungen: Gäste aus dem nahegelegenen Seniorendomizil Guttknechtshof schwangen blaue Pompons, wie sie auch Cheerleader nutzen, zum Kinderlied "Laurentia, liebe Laurentia mein". Christine Eckert gefiel das besonders. "Zwei Mal war ich schon hier, aber es ist heute fast kein Durchkommen", meinte sie lachend und lauschte der Musik, die unter anderem von den Awo-Rockers kam, dem Bundesverband für Seniorentanz und dem Saxophon Quintett der Steiner Spätzünder.

Die Steiner Messe richtete sich auch an pflegende Angehörige und an künftige "Jung-Senioren". Kennlernen konnte man den Alterssimulationsanzug GERT. Der lässt den Träger erfahren, wie typische Altersleiden wirken: etwa die Eintrübung der Augenlinse, die Einengung des Gesichtsfeldes, Hochtonschwerhörigkeit, weniger Kopfbeweglichkeit und Gelenkversteifung.

So wurde auch das Verständnis der Jugend für die Situation der Senioren gefördert. Ganz im Sinne von Landrat Matthias Dießl, der schon zur Eröffnung versprochen hatte: "Wir wollen im Landkreis attraktiv für Senioren sein und bleiben, so dass jemand, der hier seine Heimat gefunden hat, sich möglichst lange wohlfühlen kann."

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