Sieg um Haaresbreite

24.2.2010, 00:00 Uhr
Sieg um Haaresbreite

© Draminski

Anna-Elisabeth Haller nimmt es locker: Die Sechstklässlerin aus dem Gymnasium Stein hat an ihrer Schule den ersten Durchgang des Vorlesewettbewerbs, der seit 1959 vom Börsenverein des deutschen Buchhandels ausgelobt wird, für sich entschieden. Nun geht es um die Weiterleitung zum Bezirkswettbewerb.

Insgesamt acht Kinder aus den sechsten Klassen - allesamt Sieger des ersten Vorlese-Durchgangs - treten in der Volksbücherei gegeneinander an und lesen aus Werken, die ihnen am Herzen liegen. Das können spannende Agentengeschichten sein, Kapitel aus Fantasy-Büchern oder, wie bei Anna-Elisabeth, ein Auszug aus dem «Zickenkrieg», den die Jugendbuchautorin Juma Kliebenstein in ihrem Roman «Tausche Schwester gegen Zimmer» lebensnah beschreibt.

In der sechsköpfigen Fürther Jury sitzen nicht nur Kulturschaffende wie Stadttheater-Dramaturg Matthias Heilmann oder Kulturamtsleiterin Claudia Floritz. Mit der Schülerin Alba Wilczek, inzwischen in der achten Klasse, ist auch die Siegerin des Vorlese-Stadtentscheids von 2007/08 dabei.

Leicht machen es sich die sechs Juroren nicht: Eva Biedermann, Vanessa Hahn, Anna-Elisabeth Haller, David Knoll, Jennifer Moll, Marie-Sophie Reindl, Jana Steiner und Elena Steri lesen auf annähernd gleichem Niveau. «Stolperer» oder «Hänger» sind die Ausnahme.

Selbst mit dem völlig unbekannten Buch «Der letzte unsichtbare Junge» aus der Feder des Amerikaners Evan Kuhlmann, das bis dato nur als Vorab-Leseexemplar vorliegt, hat keine der Teilnehmerinnen und auch nicht David Knoll als einziger Junge die geringsten Probleme.

Am Ende siegt Anna-Elisabeth Haller um Haaresbreite - Preise gibt es aber für alle. Und die Begeisterung am Lesen hält wohl auch an.