So schick ist Fürth im Sommer

2.8.2010, 00:00 Uhr
So schick ist Fürth im Sommer

Mode, sagt Angelika Billmann, ist ihr nicht egal: „Wenn sich einer schlampig anzieht, dann sagt das doch etwas über den Menschen aus“, überlegt die 24-Jährige und erinnert an den berühmten „ersten Eindruck“, der sich im Gedächtnis verankert. Angelika Billmann, die als Reiseverkehrskauffrau in der Innenstadt arbeitet, mag’s sportlich-leger und hat sich an diesem regenverhangenen Tag für eine Kombination aus schwarzen Leggings, langer beiger Bluse und gekonnt ausgesuchten Accessoires entschieden: „Ich schaue mir gerne Zeitschriften an, hole mir dort Anregungen und in der Mittagspause nutze ich die Gelegenheit und gehe öfter mal in die Geschäfte in der Fußgängerzone – vor allem jetzt, wo überall im Sale reduziert wird.“

So schick ist Fürth im Sommer

Samantha (13) und Elke (43) Kloiber sind ein eingespieltes Mode-Team: Tochter und Mutter haben einen gemeinsamen Kleiderschrank. Nicht erstaunlich also, wenn Elke T-Shirt und Stiefel, die Samantha gerade trägt, sehr vertraut vorkommen. Der Klamottentausch geht problemlos, denn beide tragen Kleidergröße 32. Elke Kloiber, die als Friseurmeisterin auch beruflich modisch auf dem Laufenden ist, verrät: „Mir passt auch Größe 158 prima.“ Deshalb kann sie in der Kinderabteilung nach schicken Sachen schauen. Trotz gemeinsamen Schranks steht für Samantha allerdings fest: „Ich ziehe an, was ich will.“ Hat sie Vorbilder? „Nicht meine Mutter“, sagt die 13-Jährige, „eher meine Freundinnen.“

So schick ist Fürth im Sommer

Mirjam Weiß trägt, was in diesem Sommer plötzlich wieder zum ganz heißen Thema wurde: schicke kurze Hosen. „Die mag ich sowieso sehr gerne, viel lieber als Röcke“, erklärt die 30-Jährige, die bei Adidas in der Bekleidungsentwicklung arbeitet. Selbstverständlich achtet die Fachfrau auf Mode: „Ich mache auch manchmal Sachen für mich selbst.“ Logisch, dass Mirjam Weiß auch schaut, was ihr Gegenüber trägt. Was geht denn so überhaupt nicht? „Männer, die Socken in Sandalen tragen...“

So schick ist Fürth im Sommer

Würde Gregor Engelmann garantiert nie machen. Der 20-Jährige hat gerade sein Abitur gebaut und wird im Herbst ein Studium der Internationalen Beziehungen im englischen Portsmouth beginnen. Passend zum aktuellen Hitze-Stopp trägt er Bermudas mit Streifenpulli zu schicken Sneakern, sprich Sportschuhen, die für den Alltag gedacht sind. Ein gelungenes Outfit ist für Gregor „dezent, nicht zu auffällig, aber dennoch edel“. Der Student in spe gibt offen zu, dass Mode für ihn keine unwichtige Rolle spielt.

So schick ist Fürth im Sommer

© Hans-Joachim Winckler

Und natürlich gibt es Sachen, die es nie in seinen Kleiderschrank schaffen würden: „Eine rote Krawatte zu einem blauen Hemd oder von Kopf bis Fuß komplett in Weiß – das würde ich nicht anziehen.“ Kann er sich an modische Jugendsünden erinnern? „Ja, das war bei einem Bankett, da habe ich Turnschuhe zu einem Anzug und einem Hemd mit Manschettenknöpfen getragen – echt krass.“ Eine Ausnahme gibt es: „Bad-Taste-Partys.“ Zu solchen Schlechte-Geschmack-Feten kombiniere er dann vielleicht „Jogginghose zu Leoparden-T-Shirt und übergroßer Porno-Brille“.

Franziska Gründl bringt ihren Spaß an Mode auf einen einleuchtenden Nenner: „Ich ziehe mich gerne an.“ Und das immer wieder anders. Je nach Stimmung und Anlass. Der 23-jährigen Erzieherin, die zurzeit noch bei einer großen Mode-Kette in der Fußgängerzone arbeitet, sind Marken-Klamotten „ziemlich unwichtig“. Auf die aktuelle Haremshose, die sie gerade trägt, ist sie dagegen schon wiederholt angesprochen worden. Ihr Lieblingsstück ist allerdings im Moment eine Jeans „mit einem Gummizug oben und an den Beinen“. Das gute Stück erfüllt perfekt alle Wünsche: „Es ist bequem und ich gefall’ mir darin.“

Mehr kann man von Mode schlichtweg nicht verlangen.