Solarpark über dem Ulsenbachtal zapft die Sonne an

17.7.2019, 06:00 Uhr
Ein großer Solarpark soll über dem Ulsenbachtal entstehen.

© Wolf-Dietrich Nahr Ein großer Solarpark soll über dem Ulsenbachtal entstehen.

Ausgleichsfläche in erheblichem Umfang, Umweltprüfung, Rückbauverpflichtung und Durchführungsvertrag mit der Gemeinde: Das nennt Bürgermeister Uwe Emmert als Eckpunkte des Solarparks Unterulsenbach, der es der Verwaltung leicht machte, dem Gemeinderat einen entsprechenden Antrag eines Investors vorzulegen.

Das Gremium gab denn auch einstimmig grünes Licht für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Auf 20 Hektar Hochfläche über dem Ulsenbachtal soll das Solarstromkraftwerk mit zehn Megawatt Spitzenleistung entstehen. "Wir machen hier nichts kaputt. Ansonsten wird dort eh nur Mais angebaut. Und in Kürze gibt es in Unterulsenbach keine eigene Landwirtschaft mehr: Dann käme ein regionaler Landwirt mit großen Maschinen", erläuterte der Bürgermeister die Alternative.

Zugleich blickte Emmert in eine mögliche regionale Energiezukunft: "Vielleicht könnten wir als Gemeindewerke dort sogar in ein Geschäftsmodell einsteigen und den Strom direkt kaufen?" Die 20 000-Volt-Mittelspannungsleitung über dem Acker führe schnurstracks nach Wilhermsdorf. In sie soll der Solarstrom demnächst eingespeist werden.

Naheliegender als die noch nicht ausgegorene Direktversorgung aber sind die "Beteiligungsmöglichkeiten für Gemeindewerke, Gemeinde und Bürger", auf die Emmert besonders hinwies. Und, dass die Wilhermsdorfer mit demselben Projektentwickler aus Markt Erlbach bereits mehrere Windkraftanlagen über Bürgermodelle finanziert haben.

Spärliche Vergütung

Auch auf die aktuelle Solarstrom-Vergütungssituation ging Emmert ein: Für etwa 4,5 Cent Aufschlag pro kWh würden heutzutage solche große Anlagen über Ausschreibungen vergeben. Das sei ein Bruchteil dessen, was das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für Photovoltaikanlagen auf Privathäusern in den vergangenen Jahren vorgehalten habe.

Einen einzigen Diskussionsbeitrag gab es vor dem Beschluss. Wernhilde Mann (SPD) sprach von anfänglichen Zweifeln ihrerseits. "Doch die große Fläche ist nur einsehbar, wenn man unmittelbar daneben steht." Zudem wird laut Emmert rund um die eingezäunte Anlage eine Hecke gepflanzt.

So wurde der vom Investor bezahlte Bebauungsplan einstimmig gebilligt. Demnächst wird er öffentlich ausgelegt und die Träger öffentlicher Belange werden gehört. Danach muss der Gemeinderat sich mit den eingebrachten Anmerkungen oder Einwänden beschäftigen. Erst dann wird endgültig über den Solarpark Unterulsenbach entschieden.

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