Soldnerschule: Schulhof wird aufgemöbelt

FÜRTH - Bereits 2017 wurden vom Grünflächenamt Stolperstellen im nördlichen Pausenhof der Mittelschule Soldnerstraße festgestellt. Weil die Planer im Baureferat durch andere Projekte ausgelastet waren, blieb die Sanierung jedoch auf der Strecke. Im Frühjahr sollen die Missstände nun endlich beseitigt werden. Nach Ansicht der Grünen-Stadträtin Barbara Fuchs müsste auch die Schule selbst saniert werden.

Während ein Spielhof und der Schulgartenhof bereits grundlegend saniert und neugestaltet worden sind, harrt der 820 Quadratmeter große Pausenhof noch immer der Erneuerung. 175.000 Euro hat die Stadt dafür bereits genehmigt. Nun hat der Stadtrat den Kostenrahmen auf 215.000 Euro erweitert. Nicht nur verkehrsgefährdende Zustände zwingen zum Handeln, auch die im Boden verlegten Entwässerungseinrichtungen funktionieren nicht mehr. Zudem ist keiner der fünf Zugänge zum Pausenhof barrierefrei.

Die Betonplatten müssen komplett entfernt und durch einen neuen Belag ersetzt werden. Mauern aus Muschelkalk und Sitzmöbel aus Kunststoff sollen den Unterricht im Freien ermöglichen. Der Schutz der etwa 70 Jahre alten Platane mit einem Stammumfang von zweieinhalb Metern und einem Kronendurchmesser von 18 Metern hat für das Grünflächenamt oberste Priorität. Deshalb sollen die Arbeiten in ihrem Bereich von Hand ausgeführt werden, die Wurzelscheibe wird vergrößert.

Viel mehr Geld müsste nach Ansicht von Barbara Fuchs in die Hand genommen werden, um die marode 58 Jahre alte Schule auf Vordermann zu bringen. "Das Dach ist undicht, es müssen Eimer zum Auffangen des Regenwassers aufgestellt werden und die Toiletten sind in einem katastrophalen Zustand", klagt die Stadträtin der Grünen. Ihrer Ansicht nach sollte gerade den Mittelschulen größere Aufmerksamkeit gewidmet werden, weil sie in der dualen Ausbildung einen wichtigen Beitrag für den Arbeitsmarkt leisten. Mangelnde Wertschätzung sei ein großes Problem für die Schülerinnen und Schüler.

Fass ohne Boden

Schulbürgermeister Markus Braun weiß um die Misere, hat aber keine schnelle Lösung parat. Teilbereiche der Mittelschule Soldnerstraße seien bereits saniert worden. Dabei entstand etwa eine neue Mensa. Man habe jedoch festgestellt, dass weiteres Stückwerk wie die Fenstererneuerung nicht ratsam sei, weil es andere Baumaßnahmen nach sich ziehe. "Eine Generalsanierung muss kommen", sagt Braun. Zunächst wird jedoch der Pausenhof aufgemöbelt.

Die Fülle der Schulbaumaßnahmen ist laut Braun neben dem Personalengpass im Baureferat für den Sanierungsstau verantwortlich. Der Zeitverzug wiederum treibt die Kosten rasant in die Höhe. Für den Ausbau des neuen Modulgebäudes zum Ganztagsbetrieb der Pestalozzischule muss die Kommune jetzt 900.000 Euro zusätzlich aufwenden. Die Gesamtkosten erhöhen sich dadurch auf 5,45 Millionen Euro.