Lernen in den Ferien

Sommerschule in Zirndorf: Nachfrage ist bescheiden

2.8.2021, 11:00 Uhr
Sommerschule in Zirndorf: Nachfrage ist bescheiden

© Foto: Uli Deck/dpa

"Die Sommerschule ist ein freiwilliges Angebot", erläutert Schulleiter Helge Kuch. Viele Familien führen gleich zum Ferienbeginn in den Urlaub, andere Eltern wollten ihre Kinder nach den Herausforderungen des Distanzunterrichts in den Ferien nicht noch zusätzlich belasten. "Damit es funktioniert, müssen sich die Schülerinnen und Schüler aus eigener Motivation heraus dafür entscheiden, eine Woche länger in die Schule zu kommen", meint Kuch.

Dass sich Defizite in den wichtigsten Fächern angesammelt haben, hätte sich vor allem bei den unteren und mittleren Jahrgängen gezeigt. "Wir sind zwar eine Medienschule und haben 14 von 22 Klassen komplett mit Tablet-Computern ausgestattet." Die anderen Klassen hätten für den Distanzunterricht Leihgeräte bekommen. Bei den Jüngeren funktioniere das digitale Lernen allerdings teils nicht so gut.

20-Millionen-Programm

Neben dem fachlichen Aspekt soll in der Sommerschule auch das soziale Miteinander im Fokus stehen. "Durch den Lockdown haben viele Jugendliche Schwierigkeiten, sich wieder an einen geregelten Schulalltag in einer festen Gruppenstruktur zu gewöhnen", hat Kuch festgestellt. Das sei ähnlich wie nach sechs Wochen Sommerferien, nur noch stärker.


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Die Sommerschule ist eine Initiative der Bayerischen Staatsregierung, die für das Förderprogramm "gemeinsam.Brücken.bauen" 20 Millionen Euro bereitgestellt hat. Voraussetzung für die Förderung ist unter anderem, dass die Lehrkräfte bereits im Vorfeld den Leistungsstand ihrer Schülerinnen und Schüler ermitteln und die Schulleitung das Personal organisiert.

"Wir konnten eine Lehrkraft, zwei Studierende und eine Schulsozialarbeiterin für das Projekt gewinnen, sodass wir die 18 Teilnehmer in vier Gruppen unterrichten können", berichtet Kuch. Zusammengestellt werden die Lernverbände nach Alter und fachlichem Nachholbedarf.

Ein Sommerschultag dauert von 8 bis 13 Uhr. Streng nach Lehrplan soll der Vormittag allerdings nicht ablaufen. "Es ist viel Raum für spielerische Elemente", sagt Kuch. "Außerdem besteht die Möglichkeit, individuell auf jedes einzelne Kind einzugehen."


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Nach Angaben des staatlichen Schulamts bieten in der Stadt und im Landkreis Fürth 21 Grundschulen und Mittelschulen ergänzenden Unterricht während der Sommerferien an. Manche gleich zu Beginn, andere in der letzten Ferienwoche. Teilweise sind auch zwei Sommerschulwochen geplant. Insgesamt hat das Schulamt 1900 Stunden zusätzlichen Unterricht bewilligt.

Die Anmeldungsphase für die Sommerschule der Mittelschule Zirndorf ist bereits abgeschlossen. Wer wissen möchte, ob die eigene Schule kurzfristig noch Anmeldungen annimmt, wird gebeten, sich an die jeweilige Schulleitung zu wenden.

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