Spaß im Ein-Euro-Bad

15.8.2008, 00:00 Uhr
Spaß im Ein-Euro-Bad

© Dittmar

Nicht nur Jugendliche nutzen an schönen Ferientagen das Angebot zur preiswerten Abkühlung. Auch Erwachsene kommen gern zum kleinen Pool mit großer Liegewiese. Der Eintritt: ein Euro für Besucher ab sechs Jahre, ist eher symbolischer Natur. Und die Badezeit ist unbegrenzt - bei täglichen Öffnungszeiten von 10 bis 18 Uhr (Badeschluss 17.30 Uhr). Einen Ruhetag gibt es nicht.

Auf sanitäre Einrichtungen, Duschen und Umkleiden muss dennoch nicht verzichtet werden. Um den Betrieb kümmert sich seit drei Jahren hier Bademeister Jürgen Beck: Kassier, Handwerker, Ordnungshüter und Seelentröster in einer Person. «Das ist wie eine große Familie hier», sagt der 56-jährige infra-Mitarbeiter aus Vach, der in seiner Universalfunktion voll aufgeht.

Wegen technischer Probleme konnte das Jugendbad unterhalb der Hummelstraße heuer erst am 21. Juni geöffnet werden. Bis Ende August - bei schönem Wetter vielleicht auch noch länger - bleibt die kleine Oase geöffnet. Die Sonne hat das Wasser in dem 20 mal acht Meter großen und 60 Zentimeter bis einen Meter tiefen Becken längst komfortabel erwärmt. Gedacht ist das Jugendbad eigentlich für Kinder bis 14 Jahren. Zur Begleitung sind aber auch ältere Jugendliche und Erwachsene zugelassen. Darunter sind inzwischen viele Stammgäste. Nach Gewittern ist Beck oft stundenlang mit dem Beckenreinigen beschäftigt, denn von den Pappeln auf der Liegewiese brechen dann massenhaft kleine Äste und Blätter ab. Die Wasserqualität ist dennoch hervorragend. Dafür sorgt nicht zuletzt auch die neu installierte vollautomatische Chlordosieranlage. Lediglich die jetzt angelaufenen Bauarbeiten an der benachbarten Farrnbachschule sorgen für Beeinträchtigungen.

Letztes Bad der Stadt

Das Burgfarrnbacher Jugendbad ist nach dem Übergang der städtischen Bäderlandschaft auf einen privaten Betreiber der einzige noch in kommunaler Hand verbliebene Pool.. Das Engagement des Bürgervereins hat die Einrichtung vor einer Schließung bewahrt und für dringend nötige Unterhaltsarbeiten gesorgt.

Ein weiteres Bassin harrt in Atzenhof auf seine Wiederbelebung. Das dortige Kinderbad ist dringend sanierungsbedürftig und kann deshalb derzeit nicht genutzt werden. Im Zusammenhang mit der Renovierung des Burgfarrnbacher Jugendbades hatte sich der Atzenhofer Bürgerverein für den Weiterbetrieb des Planschbeckens stark gemacht. Die infra überließ dem Verein daraufhin die kleine Sommeroase im Zenngrund.

Wie Andrea Maier vom Bürgerverein erläutert, stehen genug Vereinsmitglieder als ehrenamtliches Aufsichtspersonal zur Verfügung, doch zunächst müsste das undichte Becken repariert und die marode Technik auf Vordermann gebracht werden. Auf 30 000 bis 40 000 Euro schätzt der Bäderbeauftragte der infra, Wolfgang Greul, den Investitionsbedarf. Das übersteigt die finanziellen Möglichkeiten des Bürgervereins, der folglich auf kommunale Unterstützung hofft. Pech für den Verein: der Antrag auf einen Zuschuss wurde zu den letzten Haushaltsberatungen zu spät gestellt und konnte deshalb nicht mehr berücksichtigt werden. Erst im kommenden Jahr kann deshalb ein neuer Anlauf genommen werden.