SPD will stark bleiben – und einen OB in Rothenburg

12.10.2019, 16:00 Uhr
SPD will stark bleiben – und einen OB in Rothenburg

© Foto: Kreis-SPD

Eine Liste, für deren 60 Plätze "wir glücklicherweise mehr Bewerber hatten als nötig", wie Bauer erklärte. Und eine Liste, "die mit tollen Kandidaten aufwartet", wie der Spitzenkandidat befand. Die Quote von 50 Prozent konnte bis Platz 50 gehalten werden, dann gingen die weiblichen Aspiranten aus. Allerdings könnte Kreischef Harry Scheuenstuhl als Noch-Drittplatzierter für eine Leerstelle sorgen. Er streckt seine Fühler nach Rothenburg und in den Ansbacher Kreistag aus.

Bauer, der als Landratskandidat auf Platz eins der Fürther Kreis-SPD steht, folgen erfahrene Kreisräte im Wechsel mit denjenigen, die auf Gemeindeebene für die Spitzenposten im Rathaus kandidieren, beziehungsweise bereits amtieren und auf die Wiederwahl setzen, wie etwas Zirndorfs Bürgermeister Thomas Zwingel (Platz 5). Die zweitplatzierte Angelika Abram kandidiert in Cadolzburg für den Bürgermeisterposten (Platz 2), Melanie Plevka in ihrem Heimatort Langenzenn (Platz 4) und Marlen Laurien (Platz 6), Bezirksgeschäftsführerin der SPD-Mittelfranken, in Ammerndorf. Rainer Gegner (Platz 7) will in der Nachfolge von Johannes Völkl Bürgermeister von Roßtal werden. Völkl selbst bewirbt sich nicht mehr für den Kreistag.

Eva Sommerschuh (Platz 8) aus Großhabersdorf ist bereits altgediente Kreisrätin, sie ist seit 2002 dabei und würde gerne in die Verlängerung gehen. Auch Jörg Lehnberger aus Veitsbronn, ebenfalls als Bürgermeisterkandidat in seinem Heimatort gesetzt, will wieder in den Kreistag (Platz 9). Sandra Hauber aus Zirndorf folgt auf Platz 10, Harald Patzelt aus Oberasbach auf Platz 11. Bereits im Amt der Kreisrätin sind Birgit Höfling (Roßtal, Platz 12) und Elke Zahl (Zirndorf, Platz 16). Auf Platz 14 kandidiert Gerlind Böhm, Gemeinderätin aus Seukendorf, auf Platz 15 Bernd Seeberger, Stadtrat aus Stein.

Juso im Rennen

Neu versuchen will es Herbert Kropstat aus Wilhermsdorf (Platz 17). Als erfreulich wertet Bauer, dass nach längerer Zeit auch wieder einmal ein Juso unter den ersten 20 kandidiert: Benedikt Kreß, Lehramts-Student aus Cadolzburg, ist auf Rang 13 platziert.

Womit die Namen der 17 Vorderen der Liste genannt sind. So viele Sitze hat die SPD-Fraktion derzeit und die würden Kreischef Harry Scheuenstuhl und Spitzenkandidat Frank Bauer gerne halten, um "weiter als starke Fraktion auf Kreisebene mitarbeiten zu können". Das sei angesichts des aktuellen Dauertiefs der SPD zwar ein hochgestecktes Ziel. Trotzdem freue er sich, so Bauer, auf einen "phänomenalen Wahlkampf". Er bat seine Genossen, im Kommunalwahlkampf "die Kreispolitik nicht ganz unter den Tisch fallen zu lassen".

Den SPD-Kreisvorsitzenden Scheuenstuhl würdigte Bauer als Motor und Ideengeber der Arbeit auf Kreistagsebene. Er steht auf dem sicheren Listenplatz 3 – selbst wenn es bei der Kommunalwahl 2020 tatsächlich so abwärts geht für die SPD, wie Skeptiker befürchten, wäre ihm sein Mandat sicher. Es sei denn, Scheuenstuhl verlegt seinen politischen Arbeitsschwerpunkt in den Landkreis Ansbach, was nicht abwegig ist: Scheuenstuhl kandidiert in Rothenburg ob der Tauber als Oberbürgermeister, am Donnerstag wird er von den Rothenburger Genossen nominiert (siehe auch Infokasten unten). Scheuenstuhl rechnet sich gute Chancen aus, Rothenburg hatte schon zwei SPD-Bürgermeister.

Matthias Dornhuber, Chef der Fürther SPD, erinnerte in der Aufstellungsversammlung in Cadolzburg daran, dass "Kommunalwahlen eigenen Regeln folgen". Das habe Stefan Ultsch in Wassertrüdingen bewiesen. Der Fürther aus dem Stadtteil Burgfarrnbach hat vergangenen November als Ortsfremder in dem Städtchen, das heuer die Landesgartenschau beherbergte, als Bürgermeister kandidiert und auf Anhieb 67 Prozent der Stimmen geholt. "Und das als Roter im tiefschwarzen Landkreis Ansbach", so Dornhuber.

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