Sport, Gemüse und Rock’n’Roll

31.1.2018, 21:38 Uhr

Obwohl sie erst knapp 70 Jahre auf dem Buckel hat, ist sie schon ein Baudenkmal. Die 47 Meter lange, 36 Meter breite und 12 Meter hohe Halle wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von der US-Army in der Südstadtkaserne errichtet, die man bezogen hatte, und als Sporthalle genutzt. Getragen wird sie von drei stählernen Halbbögen. Das (wesentlich größere) Vorbild war die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Luitpoldhalle der MAN in Nürnberg, geschaffen zur Bayerischen Landesausstellung 1906. 1995 rollte die US-Army in der Fürther Sporthalle ihr Sternenbanner endgültig ein.

In Nachbarschaft zur Musikschule markiert das Gebäude den nordwestlichen Eckpunkt des 100 000 Quadratmeter großen Südstadtparks. Dieser ist von 2001 bis 2004 bei der Umgestaltung der geräumten William-O. Darby-Barracks für 5,3 Millionen Euro angelegt worden. Drumherum entstand ein Wohnquartier für mehr als 3700 Menschen in rund 1500 Wohneinheiten.

Zur Nahversorgung mit frischem, gehobenem Angebot wurde die Sporthalle 2003 für rund fünf Millionen Euro in eine Markthalle mit viel Glas umgebaut. 15 kleine Läden wurden auf 500 Quadratmetern am Hallenrand untergebracht. Der 900 Quadratmeter große Marktplatz in der Mitte erwies sich als schöne Veranstaltungsfläche. Weil Wegweiser und Parkplätze fehlten, klagten die Händler allerdings schon nach kurzer Zeit über sinkende Umsätze und machten sukzessive dicht.

Ab 2011 diente die Grüne Halle ausschließlich als Eventlocation. Vor allem der Fürther Jazz Club setzte hier musikalische Akzente. Großen Zulauf fanden daneben Festivals wie das indische Lichterfest Diwali und das japanische Kirschblütenfest. Für massiven Ärger und das Aus als Veranstaltungsstätte sorgte schließlich nächtlicher Lärm bei privaten Feiern – vorzugsweise bei Hochzeitsgesellschaften.

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