Spuren der Natur

21.8.2018, 18:00 Uhr
Spuren der Natur

© Foto: Edgar Pfrogner

Das klingt abgehoben, ist aber solide geerdet. Dem 67-Jährigen aus Bad Reichenhall, der vor drei Jahren nach Fürth gezogen ist, geht es darum, mit Kunstwerken im öffentlichen Raum Spuren der Natur ins Bewusstsein zu rufen. Darauf aufmerksam gemacht hat er zuletzt mit seiner Anregung, vor dem Eingang des Ludwig-Erhard-zentrums ein überdimensionales Rasenstück aufzustellen.

Auf einer zweieinhalb mal sieben Meter großen Grundfläche möchte er rund 100 Grashalme anordnen. Sie sind aus Alublech individuell geformt und in fünf verschiedenen Grüntönen lackiert. Rund vier Meter ragen sie auf. Der Clou: Wenn der Wind durch den künstlichen Graswald hindurchweht und die Halme aneinanderstoßen, werden sanfte Töne erzeugt. "Grasharfe" nennt der Künstler deshalb auch sein Objekt.

Die Entscheidung, ob es realisiert wird, muss nach Angaben der Vorsitzenden der Stiftung Ludwig-Erhard-Haus, Evi Kurz, die Stadt im Zusammenhang mit der Gestaltung des Straßenraums treffen. Wie berichtet, soll auch mobiles Grün die neue Fußgängerzone schmücken, da die vielen Leitungen im Boden kaum Platz für regelrechte Baumpflanzungen lassen.

Zwölf Objekte

Die Grasharfe ist Teil eines insgesamt zwölf Objekte umfassenden Werkzyklus, mit dem der Künstler Menschen im hektischen Alltag zur Reflexion über ihre Beziehung zur Natur anhalten möchte. Sie sollen erkennen, wie phantasievoll, formenreich, farbenprächtig, melodiös und überaus funktional Natur ist. Kindlicher Neugier will Hirthammer wecken, weil er weiß: "Nur wer die Natur liebt, wird sie auch schützen."

Dazu hat er eine Klangwand entworfen, die über Lautsprecher zwölf verschiedene Naturgeräusche verbreitet. In einem abgedunkelten Raum will Hirthammer mit Hunderten kleiner Lichtquellen Irrlichter erzeugen. In einem Kubus aus Kupfer soll eine Quelle über Steine plätschern.

Ein stark vergrößerter Blütenkranz aus Metall und in Wachsstangen eingegossene Wildblumenblüten gehören ebenso zum Projekt, wie Tastbäume und eine Laufwiese. Ein begehbarer Hügel mit Grillengeräuschen, ein Glasbehälter mit Löwenzahnsamen, ein überdimensionaler Käfer als Wackelbild zwischen zwei Glasplatten und große Würfel in Naturfarben komplettieren das Werk, mit dem Hirthammer den Betrachter als Entdecker in die Spuren des Alexander von Humboldt treten lassen will.

Verwandte Themen


Keine Kommentare