Stadtrat Zirndorf: Neun Herren scheiden aus

12.5.2020, 10:55 Uhr
Stadtrat Zirndorf: Neun Herren scheiden aus

© Foto: Stadt Zirndorf

Dem unbenommen brachte Rathauschef Zwingel seine Wertschätzung für jedes scheidende Stadtratsmitglied mit persönlichen Worten und besten Wünschen zum Ausdruck. Die Abschiedsgeschenke – ein "Survival-Paket" (Zwingel) mit Regenschirm, Handtuch, Tasse und Gutschein – lagen auf einem Tisch bereit, um nach der Sitzung mitgenommen werden zu können.

Für vertrauensvolle Zusammenarbeit dankte Zwingel auch seiner Vertreterin Sandra Hauber (SPD). Mit dem Aus der Amtszeit endete ihre Funktion als Zweite Bürgermeisterin. Sie bleibt dem Stadtrat als Mitglied erhalten, aller Voraussicht nach allerdings nicht als stellvertretende Bürgermeisterin. Diesen Posten dürften angesichts der neuen Konstellation im Gremium, in der die CSU mit zehn die meisten Sitze im 30-köpfigen Stadtrat hält, von deren Fraktion beansprucht werden.

Als "Urgestein" des Stadtrates bezeichnete Zwingel Dieter Sebastian von der CSU: 42 Jahre engagierte er sich in dem Ehrenamt, kontinuierlich und als Architekt berufsbedingt bevorzugt im Bauausschuss vertreten, war er vorübergehend auch Zweiter Bürgermeister, lange Jahre stand er an der Spitze seiner Fraktion.

Sein Parteikollege Günther Keller, ebenfalls vorübergehend Fraktionsvorsitzender und "entschiedener Vertreter Weiherhofer Interessen" (Zwingel), scheidet nach 36 Jahren aus. Keller selbst erinnerte daran, "unter drei Bürgermeistern gedient und sich dabei stets in der Vermittlerrolle versucht" zu haben. Klaus Schober, ebenfalls von der CSU, geht nach 33 Jahren Stadtratsmitgliedschaft, davon absolvierte er 24 Jahre am Stück, drei Mal zog er für je drei Jahre als Nachrücker ins Gremium ein.

Aus den Reihen der SPD geht Werner Nickel als mit 27 Jahren langjährigst Engagierter: Sein Spitzname sei "Kutscher", verriet Zwingel: eine Anspielung auf seine berufliche Tätigkeit als Busunternehmer, die ihn für den Verkehrsausschuss prädestinierte. Horst Spath (SPD) brachte es auf 24 Jahre, Zwingel nannte ihn im Blick auf seinen Wohnort den "Siedler-Bürgermeister".

Ebenfalls 24 Jahre gehörte Walter Liebel (SPD) dem Stadtrat an, lange Jahre als Fraktionsvorsitzender und über die gesamte Zeit als "städtischer Kulturminister", so Zwingel: Als Rektor der Haupt- und später Mittelschule im Schulwesen bestens bewandert, habe er, ohne mit der Wimper zu zucken, Ansätze im Budget überzogen, um seine Schule bestmöglich auszustatten. Liebel selbst allerdings bekannte, er habe einen "leichten Job gehabt": Die Unterstützung Jugendlicher und der Bildung habe immer Zuspruch gefunden.

Dieter Vestner (SPD) verlässt den Stadtrat nach 18 Jahren. Aufgrund seiner guten Kontakte, so Zwingel, habe die Stadt viel von ihm profitiert. Ein Lob, das der Bürgermeister mit dem Wunsch verband, diese Verbindungen mögen sich trotz Vestners Ausscheiden nicht ganz verlieren.

Herbert Behringer (SPD), von Zwingel unter anderem als Kleintierbeauftragter der Stadt und einer der wenigen, der freiwillig in den Rechnungsprüfungsausschuss ging, gewürdigt, wurde nach zwölf Jahren verabschiedet. Ebenso lang war der fraktionslose Murat Bülbül dabei, der ursprünglich über die Freien in den Stadtrat eingezogen war und in seiner letzten Amtszeit den Posten des Dritten Bürgermeisters bekleidete,

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