Staus in Siegelsdorf nerven nicht nur die Anwohner

16.6.2020, 17:30 Uhr
Staus in Siegelsdorf nerven nicht nur die Anwohner

© Foto: Horst Linke

Doch dieses sei zu unkonkret, lautet das Urteil von Kritikern – die Verkehrssituation am Siegelsdorfer Dorfplatz wurde erneut zum Zankapfel im Gemeinderat. Peter Lerch (SPD) bemängelte, die ersten beiden Punkte des Papiers enthielten nur Prüfungen und Untersuchungen. Dabei habe man den Bürgern doch zugesagt, "schnell und unbürokratisch" zu handeln. Lerchs Parteikollege Werner Hausmann drängte darauf, nun rasch Prioritäten festzulegen und umzusetzen.

Als praktikable Sofortmaßnahme schlug Jörg Lehnberger (SPD) die Installation einer "Sivicam" an der Ampelanlage vor. Mit ihr könne man den Fahrzeugfluss verkehrsabhängig steuern – und so dazu beitragen, ihn zu verbessern: "Damit wäre schon ein erster Schritt getan."

Das für die Straße und die Ampelanlagen zuständige staatliche Bauamt sehe das allerdings anders, erwiderte Bürgermeister Marco Kistner. Er wolle zudem vermeiden, Geld in den Sand zu setzen: "Wenn sich durch die Gutachten herausstellt, dass etwas anderes sinnvoller wäre, ist das zu teuer. Sorgfalt ist wichtiger als Schnelligkeit."

Jan Ziegler (CSU) gab zu bedenken, dass die Ampelschaltung das hohe Verkehrsaufkommen letztlich auch nicht reduziere: "Entlastung gibt es nur über zusätzliche Fahrspuren. Wir sollten jemanden, der Ahnung hat, prüfen lassen, ob nicht eine Abbiegerspur oder ein Kreisverkehr sinnvoller wären." Wolf-Dieter Hauck (WBH) will den Siegelsdorfern trotzdem nicht zumuten, möglicherweise weitere zwei Jahre auf Ergebnisse warten zu müssen.

"Das Konzept ist gut, aber wir sollten jetzt Dinge, die machbar sind, vorziehen." Dazu gehören für ihn auch die Förderung von Elektromobilität und eventuell das Ausweisen von Fahrradspuren, mit denen man den motorisierten Binnenverkehr reduzieren kann.

Einstimmig wurde dennoch beschlossen, sich zunächst am GBI-Konzept zu orientieren und Angebote einzuholen – dringende Punkte aber vorzuziehen.

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