Stein: 365-Euro-Ticket geht nur mit Zuschüssen

24.7.2020, 13:00 Uhr
Stein: 365-Euro-Ticket geht nur mit Zuschüssen

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Nein, eine Beschränkung des 365-Euro-Tickets auf Nürnberg und Fürth wäre nicht ideal, meint die Fraktion SPD/Die Linke im Steiner coronabedingt verkleinerten Stadtrat. Sie stellte den Antrag, dass auch Steiner Bürger in den Genuss der günstigen Fahrkarten kommen sollen.


Auch Fürth sagt Ja zum 365-Euro-Ticket


Dies war der Moment für Bürgermeister Kurt Krömer, die Zuständigkeiten zu erläutern – und für den öffentlichen Personennahverkehr ist nun einmal der Landkreis verantwortlich, auch in Stein. "Der Landkreis beschäftigt sich damit. Die Entscheidung fällt im Kreistag", stellte Krömer klar.

Und fügte an, dass das Vorhaben sowieso nur machbar sei, wenn das Land Bayern und der Bund zwei Drittel der Kosten übernehmen würden – an diese Bedingung hat auch die Stadt Fürth ihre Zustimmung geknüpft. Andernfalls, so Krömer weiter, würde die Kreisumlage, mit der die Kommunen die Aktivitäten des Kreises finanzieren, ins "Unermessliche" steigen. Ähnlich äußerten sich bereits Kreis-Politiker.

Andreas Selz (Die Linke) unterstrich, dass seine Fraktion ein Statement für einen zukunftsgerichteten ÖPNV fordere. Man solle ein Signal geben, das auch in anderen Kommunen gehört werde. Und Walter Nüßler (SPD) ergänzte, dass man sich über die Finanzierung und die Zuständigkeiten durchaus bewusst sei, aber nötig sei nun eine "politische Willenserklärung".

Der politische Wille sei doch längst da, meinte Klaus Schellberg (CSU). Jeder, der die Steiner Verkehrssituation kenne, wisse, dass nur der ÖPNV die Probleme lösen könne. Doch hier gehe es um das Thema Machbarkeit. Fast alle, der im Corona-Ausschuss tagenden Stadträte befürworteten den attraktiven Fahrpreis, wollten aber erst die Zuschussfrage geklärt wissen.

Genau wie Lothar Kirsch (SBG) und Gabriele Stanin (FW) plädierte auch Schellberg dafür, den Antrag von SPD und Linke zurückzustellen, bis eine Entscheidung des Freistaates über die Finanzierung vorliege. Dieser Beschluss fiel letztendlich gegen die Stimmen von Nüßler und Selz.

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