Stichwahl in Ammerndorf: Fritz oder Müller ist die Frage

30.3.2014, 06:00 Uhr
Stichwahl in Ammerndorf: Fritz oder Müller ist die Frage

© Fotomontage: wik

Unaufgeregt sieht Fritz (55) dem Urnengang entgegen. Die Stimmung sei gut, einen Favoriten gibt es seiner Ansicht nach nicht. Die Zeit nach der Kommunalwahl hat Fritz genutzt, um mit Infoständen weiter die Werbetrommel für sich zu rühren, in dieser Woche wurden nochmals Flyer verteilt. Seine Hoffnungen gründet Fritz unter anderem auf seine kommunalpolitische Erfahrung dank seiner sechsjährigen Stellvertreterrolle an der Seite von Franz Schmuck. „Ich bin fähig, zu beurteilen, was für das Dorf gut oder schlecht ist“, sagt Fritz, der dabei die eigenen Interessen zurückstellen kann. Allerdings sei er auch in der Lage, Entscheidungen selbst zu treffen. Weiterhin könne er gut zwischen zwei Parteien vermitteln, für Fritz derzeit im Ort dringend notwendig. Denn schließlich müsse man zusammen und nicht gegeneinander arbeiten. Er, so Fritz, könne auf Menschen zugehen.

Priorität hat für den Kandidaten künftig das Mehrgenerationenhaus, das fertig gestellt werden müsse. „Ich will dieses Gemeinschaftshaus“. Sein Fokus wird weiter auf der Schaffung von günstigem Wohnraum für Familien mit Kindern liegen, im Rahmen der Städtebauförderung soll der Altort wieder lebenswerter werden. Dazu liegt Fritz das Zusammenwirken von Gemeinde, Vereinen und Kirche am Herzen. Letzteres hat in seinen Augen in den vergangenen Jahren nicht mehr recht geklappt.

Den Unterschied zu Kontrahent Müller macht er vor allem in der fehlenden kommunalpolitischen Erfahrung aus, dieser sei auf das Know-How seiner Parteifreunde im Gremium angewiesen. Sollte Fritz den Sprung ins Rathaus schaffen, will er künftig die Bürger mehr in die Entscheidungen einbeziehen und die Kommunikation verbessern.

Ähnlich gelöst wie Fritz geht auch Günther Müller (CSU) ins Rennen. Bei der ersten Wahl habe er bereits ein sehr gutes Ergebnis von den Bürgern erhalten, so der 41-Jährige. Zwischenzeitlich habe man sich insbesondere darauf konzentriert, vor allem die Unterschiede zur Konkurrenz herauszustellen. Da sieht sich Müller auf Grund seines Alters ganz klar im Vorteil, um eine langfristige Perspektive für den Ort bieten zu können. Ein Plus macht dieser auch in seiner Rolle als Familienvater (zwei Kinder) aus, Themen wie Kindergarten und später Schule bekomme er „hautnah“ mit. Zudem wüsste er auch um die Belange der Senioren, denn die Eltern leben im Ort. Er sei jedenfalls „hochmotiviert“, das Amt des Bürgermeisters auszuüben, möglichst auch langfristig. Dabei baut Müller unter anderem auf sein Engagement aus der ehrenamtlichen Tätigkeit, etwa im TSV oder in der Feuerwehr.

Vollenden will er, sollte er zum Zuge kommen, die Fertigstellung des Mehrgenerationenhauses und er verspricht eine konstruktive Zusammenarbeit mit allen Gruppierungen. „Es geht um die Sache, ich beschränke mich nicht auf meine Partei.“ Ebenso liegt das Augenmerk auf der Ortskernsanierung im Rahmen der Städtebauförderung, die langfristig einen „ordentlichen Mehrwert“ für das Dorf bringen soll. Vor allem die Verkehrssituation müsse mit eingebunden und eine Lösung für die Geschäftsleute gefunden werden. Ebenso steht das Thema „Betreutes Wohnen“ bei Müller hoch im Kurs.

Sollte die Wählergunst Müller an die Spitze der Verwaltung führen, dann soll nach dessen Vorstellungen für die Bürger erkennbar und transparent sein, was die Gemeinde macht. Reines Verwalten lehnt er ab. „Ich möchte das Wir-Gefühl stärken“. Im Rathaus strebt der Kandidat eine gute Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern an, beschreibt er sich doch als „nahbare und bodenständige Führungskraft“. Sollte Müller Bürgermeister werden, würde für ihn Christine Murmann und nicht, wie irrtümlich berichtet, Siegfried Bachmann in den Gemeinderat nachrücken.

In unserer interaktiven Grafik sehen Sie, wie in den Nachbargemeinden abgestimmt wurden. Zudem erhalten Sie auf der Wahl-Spezialseite alle Ergebnisse im Überblick.

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