Streit um Fürther Stadionnamen: Klage abgewiesen

19.10.2012, 07:00 Uhr
Streit um Fürther Stadionnamen: Klage abgewiesen

© Zink

Als Eigentümer habe er das Benennungsrecht, war Brandstätter Junior überzeugt. Im Jahr 1996 bekam er das Gelände von seinem Vater überschrieben. In jenem Jahr stieg die Spielvereinigung auch in die Zweite Bundesliga auf. Der Ronhof wurde zum „Playmobil-Stadion“ – verbunden mit einem Sponsoringvertrag. Dieser Vertrag, der auch die Namensgebung beinhaltete, lief im Jahr 2008 aus.

Zwei Jahre später stieg dann der Süßwarenhersteller Mederer als Sponsor bei den Fürthern ein. Das „Playmobil-Stadion“ wurde zur „Trolli-Arena“. Die Firma Mederer ließ es sich offenbar einiges kosten, ihre Gummibärchen bekannter zu machen. Hinter den Kulissen munkelt man von über einer Million Euro für drei Spielzeiten. Conny Brandstätter verlangte zwei Drittel der Einkünfte aus den Verträgen mit Mederer.

Richter Rolf von Kleist wies die Klage nun ab. Weder aus den Verträgen – in denen Conny Brandstätter im Übrigen nie auftaucht – noch aus den Gesetzen würden sich Ansprüche ergeben, so der Richter in seiner Urteilsbegründung.

Ein Benennungsrecht gebe es nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen, erklärte ein Gerichtssprecher. Ein Fall wäre, wenn ein Gebäude eng mit einer berühmten Person verbunden ist – etwa Geburtshäuser von großen Dichtern. Eine zweite Möglichkeit, einen Anspruch auf einen Namen anzumelden, habe man, wenn seit Jahrzehnten ein Name mit einem Gebäude verknüpft ist. Das sei beim erst 1996 benannten „Playmobil-Stadion“ nicht der Fall.

Nach dem Scheitern seiner Klage hat Conny Brandstätter nun noch die Möglichkeit der Berufung vor dem Oberlandesgericht.

Den geplanten Stadionneubau der SpVgg Greuther Fürth tangiert das Urteil nicht, meint SpVgg-Geschäftsführer Holger Schwiewagner. „Das hat nichts miteinander zu tun.“ Eine weitere Nutzung des Ronhofs als Spielstätte ist ohnehin schwer vorstellbar. Zu investitionsbedürftig präsentiert sich das altehrwürdige Stadion am Fürther Laubenweg. Bundesligafußball scheint dort auf Dauer kaum umsetzbar. Allerdings bedeutet das nicht, dass das dortige Areal nicht weiter von der SpVgg genutzt wird, da ein langfristiger Pachtvertrag besteht. Schließlich kommt die neue Arena nur als Spiel-, nicht aber als Trainingsstätte infrage.
 

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