Süßer Protest: Fränkischer Bäcker backt Kassenbon-Krapfen

28.1.2020, 16:30 Uhr
Süßer Protest: Fränkischer Bäcker backt Kassenbon-Krapfen

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Auch im Landkreis Fürth regt sich kreativer Protest gegen die neue Bonpflicht im Einzelhandel. So hat die Großhabersdorfer Bäckerei Streicher Kassenbon-Krapfen in ihr Sortiment aufgenommen. Mit seiner neuen Leckerei will Bäckermeister Roland Streicher etwas Positives aus dem Ärger um die Notwendigkeit machen, dass selbst für Cent-Beträge Kassenbons gedruckt werden müssen.

Streichers Bon ist aus Zuckerpapier und Lebensmittelfarbe. "Alles essbar und kein Sondermüll", betont der fränkische Handwerksmeister. "Das hat mehr Wellen geschlagen, als ich gedacht habe", sagt er - seitdem haben die Krapfen einen prominenten Platz in der Auslage. Gut 70 Stück am Tag verkauft Streicher. Das sei in Relation zu den herkömmlichen Krapfen zwar nicht die Welt, davon gehen täglich gut 250 über die Ladentheke in Großhabersdorf. "Aber ich freue mich über jeden." Der Krapfen ist 40 Cent teurer als der normale - und das ist auch notwendig, so der Bäcker. "Er ist aufwendig herzustellen." 


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Mit seiner Aktion wendet sich Streicher auch gegen die vielen Dokumentations- und Nachweispflichten. "Inzwischen ersticken wir in Bürokratie", klagt Streicher, der die Idee mit den essbaren Kassenbons etwa zeitgleich mit einer Bäckerei in Moosinning hatte. "Wir waren uns zunächst nicht sicher, ob wir diese Aktion tatsächlich durchziehen sollten", sagt der Großhabersdorfer Bäcker. Aber dann habe er sich gesagt: "Was die in Oberbayern sich trauen, trauen wir uns auch."

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