Techniker zeigen beim Fußballtennis Tricks am Netz

27.1.2015, 12:01 Uhr
Techniker zeigen beim Fußballtennis Tricks am Netz

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Michael Wiesinger legt quer auf Petr Skarabela, der zurück auf Claudio Nagy. Ein Sprung, und der Ball landet per Kopf platziert im gegnerischen Feld. Claudio Nagy? Der 41-Jährige ist dem normalen Fußballfan in der Region eher weniger bekannt. Für die Erfolge der Fürther Spielvereinigung und vor allem des 1. FC Nürnberg war er aber lange Jahre als Physiotherapeut mitverantwortlich. Das allein qualifiziert ihn jedoch nicht für diese illustre Runde.

In seinem Heimatland Rumänien, erläutert Nagy denn auch auf Nachfrage, „habe ich von klein auf Fußballtennis gespielt, denn der Sport ist dort sehr populär“. Am Strand des Schwarzen Meeres bezwang er in Marian Musat sogar den Vize-Weltmeister von 1992, „der mir dann nicht einmal mehr die Hand gegeben hat“. Gerüchten zu Folge soll er zu seiner Zeit beim Club (2000 bis 2005) zudem regelmäßig auch die Profis in dieser Disziplin bezwungen haben.

Weil dabei jeder Spieler technisch sauber und beidfüßig agieren muss, ordneten auch Michael Wiesinger und Petr Skarabela als Trainer oft Fußballtennis an. Meist nach den Einheiten, um die Regeneration zu fördern. „Aber letztlich will jeder Fußballer immer gewinnen“, sagt Wiesinger, der seine derzeitige Situation als „Trainer im Wartestand“ bezeichnet. Ex-Kleeblattprofi Skarabela hat sich nach zehn Jahren als Coach 2013 eine Auszeit gegönnt und arbeitet heute selbstständig als Transportunternehmer in Neustadt/Aisch. An der Seitenlinie will er nach eigenem Bekunden in Zukunft aber gerne wieder stehen. Ob sich beide in Weiherhof für höhere Aufgaben empfohlen haben, ist nicht überliefert.

Geringe Verletzungsgefahr

Ohnehin sollte bei der Veranstaltung der Spaß im Vordergrund stehen. „Viele Vereine tun sich mittlerweile schwer, ein Hallenturnier auf die Beine zu stellen“, sagt Mitorganisator Marc Motschiedler. Beim Fußballtennis aber sei die Verletzungsgefahr minimal, weshalb die Trainer auch ihre besten Spieler auflaufen ließen. Nachdem die Idee beim SVW zunächst keinen Anklang fand, hat sich das Event seit seinem Auftakt 2012 gut entwickelt. 20 Mannschaften haben in diesem Jahr gemeldet, darunter auch viele aktive Amateurfußballer von der A-Klasse bis zur Landesliga. „Angefangen haben wir mit zwölf Teams“, sagt Motschiedler, „und heute sind wir ohne Werbung schon bei 20.“

Die Durchführung übernimmt die erste Mannschaft des Vereins. Ex-Fußballer und Geschäftsmann Motschiedler kümmert sich dagegen um den Kontakt zu den Mannschaften – und nimmt selbst mit den „Schnibblern“ am Wettkampf teil.

Zur Titelverteidigung reicht es in diesem Jahr aber nicht. Sieger wird das Team „Ried & Friends“ um den Kleeblatt-Jugendtrainer Marco Ried. Auch die Ex-Profis sind im Endspiel außen vor: Für Skarabela, Wiesinger und Co. war im Halbfinale Schluss.

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