Teurer Plan für sauberes Abwasser in Veitsbronn

18.8.2015, 06:00 Uhr
Teurer Plan für sauberes Abwasser in Veitsbronn

© Archivfoto: Horst Linke

Üblicherweise alle 20 Jahre müssen bayerische Kommunen im Rahmen der Umweltschutzgesetze einen neuen GEP beim zuständigen Wasserwirtschaftsamt einreichen. Dieser weist zum einen nach, dass die Mischwasserentsorgung den gesetzlichen Auflagen entspricht. Zum anderen ist er abwassertechnischer Rahmenplan für künftige Detailprojekte der Gemeinde.

In Veitsbronn allerdings galt der letzte GEP von 2006 nur zehn Jahre, denn die Kläranlage war zu diesem Zeitpunkt noch veraltet. Weil inzwischen aber die neue Abwasserreinigung läuft, sind jetzt auch genaue Messungen möglich.

Die Gemeinde muss sich – weil das Genehmigungsverfahren allein schon ein halbes Jahr dauern kann – nun also bis spätestens Mitte 2016 konkrete Gedanken machen, wie sich die Abwasserentsorgung in den nächsten zwei Jahrzehnten weiter entwickeln soll, und hierfür möglichst exakte Pläne und Prognosen aufstellen und einreichen.

Andreas Zacherl, Bernd Ernst und Andreas Seefeldt, Fachplaner vom Ingenieurbüro GBi, erläuterten in der Gemeinderatssitzung das Verfahren, die behördlichen Anforderungen und die Planungsschritte. Zuerst sind laut Zacherl der Ist-Zustand zu erheben, der Sanierungsbedarf zu ermitteln und ein Konzept für erforderliche Ausgleichsvolumen und Vorflutflächen an der Zenn – auch für den Fall eines „Zehn-Jahre-Hochwassers“ – zu erstellen. Zudem müssen die Auswirkungen zusätzlicher künftiger Neubau- oder Gewerbegebiete auf die Wasserentsorgung in die Prognose einbezogen werden.

Der zum neuen GEP vom Landratsamt bereits vorliegende Bescheid sieht ihm zufolge hier sogar noch in 2015 „diverse Auflagen, auch bauliche“ vor.

Da es an der anstehenden umfangreichen Planung kein Vorbei gab, wie die GBi-Ingenieure bestätigten — „ohne GEP bekommen Sie heute kein Neubaugebiet oder Gewerbe mehr genehmigt“ – interessierte das Gremium letztlich vor allem die Kosten.

Grobe Kalkulation

„Die zu erwartenden Planungskosten richten sich, neben weiteren Faktoren, im Wesentlichen nach der Kanalnetzlänge“, erklärte GBi-Fachmann Bernd Ernst auf Nachfrage. Genau lasse sich das darum in diesem Vorstadium noch nicht beziffern: „Das hängt davon ab, was wir vorfinden.“ Allerdings seien, anhand anderer Kommunen vergleichbarer Größe Ausgaben in Höhe von rund 80 000 bis 100 000 Euro wohl eine realistische Hausnummer.

Nachdem Bürgermeister Marco Kistner seine Ratskollegen beruhigen konnte, dass der Gemeindehaushalt die erforderlichen Mittel auch hergebe, fiel der Beschluss, die GBi mit der erforderlichen Planung und Zusammenstellung der GEP-Unterlagen zu beauftragen, ohne lange Diskussionen einstimmig.

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