TV-Ritterschlag für Fürther Filmer

3.10.2013, 22:00 Uhr
TV-Ritterschlag für Fürther Filmer

© Rempe

Seine erste Kamera war von Quelle: „Ein mechanisches Modell, zum Aufziehen“, erinnert sich Gerhard Amm. Damit filmte er als Bub seinen radelnden Bruder. Es war der Beginn eines „Intensiv-Hobbys“, das für den 70-Jährigen zur Leidenschaft wurde. Der ehemalige Bauleiter hat sich einen Namen gemacht in der Amateur-Filmszene, er siegte unter anderem dreimal in Folge im Wettbewerb um den „Bayerischen Löwen“ des Landesverbandes Film und Video Bayern. Eine Auszeichnung, die viele den heimischen Oscar nennen.

Lob gab es regelmäßig auch von Kollegen. Amm, der seit rund 20 Jahren Mitglied im Steiner Foto-, Film- und Video-Club sowie im Film- und Videoclub 88 Nürnberg/Fürth ist, erinnert sich: „Da hieß es, deine Dokumentation hat Fernsehqualität.“ Der Stadelner fasste sich ein Herz und schickte einige Arbeiten zu diversen TV-Anstalten. Die Antworten klangen stets ähnlich: „Da hieß es bloß, man arbeite mit festen Firmen oder bediene sich aus dem ,großen ARD-Topf‘.“ Jahrelang ging das so. Amm gab nicht auf.

Was sich als goldrichtig erwies. Beim BR wurde man aufmerksam, stellte den versierten Amateurfilmer in „Wir in Bayern“ vor und zeigte Ausschnitte aus seinen Arbeiten. „Aber dann meldete sich tatsächlich ein Verantwortlicher vom HR und erklärte, mein Hawaii-Film gefalle so gut, dass er gesendet wird.“ Amm freut sich: „Und das zur Hauptsendezeit um 20.15 Uhr. Ein unglaubliches Erfolgserlebnis.“

Kärwa macht Konkurrenz

Zu sehen ist nun die Natur-Dokumentation „Hawaii – Ein verlorenes Paradies“, die Amm 2011 während eines zweiwöchigen Urlaubs drehte („Die Landschaft ist bombastisch“). Rund sieben Stunden Filmmaterial brachte er mit, aufgenommen mit einer Sony FX 7. Zuhause in Stadeln schnitt, vertonte, betextete er seine Arbeit, unterstützt wie stets von seiner Frau Ingrid. Jeder einzelne Schritt geht über den Tisch und durch den PC von Gerhard Amm: „Das Einzige, was ich mir gönne, ist ein Profi-Sprecher für die Begleittexte.“

Vor der Ausstrahlung war er noch einmal drei Wochen intensiv beschäftigt. Unter anderem musste der Film auf exakt 44,5 Minuten gekürzt werden. Dazu kam die Erstellung einer Liste für die 564 Schnitte und die exakte Beschreibung der verwendeten Musiktitel, die bei der GEMA angemeldet werden müssen.

Natürlich ist Gerhard Amm klar, dass am Freitag, 4. Oktober, um 20.15 Uhr im Bayerischen Fernsehen „Auf geht’s zur Michaelis-Kirchweih“ aus Fürth kommt. „Schwierige Konkurrenz“, kommentiert er gelassen. „Gegen Fußball hätte ich aber wahrscheinlich gar keine Chance gehabt.“ Seine Freunde und Bekannten hat er vorsichtshalber schon mal per Mail informiert. Nervös ist Gerhard Amm vor seiner TV-Premiere eigentlich nicht. Aber: „...so ein bissele vielleicht schon. Obwohl, ich ja weiß, was kommt.“

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