U-Bahn: Rolltreppe steht seit Wochen still

19.5.2017, 12:40 Uhr
U-Bahn: Rolltreppe steht seit Wochen still

© Scherer

Sie ist vermutlich die längste Rolltreppe in Fürth. Der Defekt ist daher besonders unangenehm für die Fahrgäste: Wenn diese Treppe nicht mehr fährt, müssen alle, die hoch zur Brücke über dem Bahnhalt Unterfarrnbach wollen und nicht auf den Aufzug warten möchten, ziemlich viele Stufen hinaufsteigen.

Wer hier oft die U-Bahn nimmt, hat zuletzt also ein mehr oder weniger willkommenes Beintraining genießen dürfen – und seit 6. April Woche für Woche verstreichen sehen, ohne dass dieses Schild der VAG wieder verschwand: "Wir arbeiten für Sie", steht darauf. Nur: Von den Arbeiten war wenig zu bemerken. Ähnlich, wie das 2015 schon bei der Rolltreppe am gegenüberliegenden Ausgang, Richtung Klinikum, war: Etwa zehn Wochen dauerte es damals, bis die Monteure anrückten. Der Grund: Kein gängiges Verschleißteil wie eine Stufe hatte den Geist aufgegeben – sondern ein Zahnrad. Eine Spezialanfertigung.

Genau das ist nun auch wieder der Fall, sagt Klaus Dieregsweiler, Leiter der Verkehrssparte der Fürther infra, bedauernd auf FN-Nachfrage. Diesmal sei ebenfalls ein Zahnrad ausgefallen – nicht in der gleichen Größe wie bei der Rolltreppe vor zwei Jahren, doch wie damals müsse es eigens angefertigt werden. "Das ist kein Ersatzteil, das der Hersteller auf Lager hat", sagt Dieregsweiler. Man habe daher warten müssen, bis die Firma das Zahnrad hergestellt hat.

Keine Massenware

Auch wenn man Rolltreppen überall in Kaufhäusern und Bahnhöfen begegnet, seien diese keine Massenanfertigungen, erklärt der infra-Verkehrschef. Weil Länge, Lage und auch Einbaubedingungen von Fall zu Fall variieren, kaufe man Rolltreppen nicht von der Stange. Das Antriebsrad beispielsweise werde stets individuell gefertigt.

Daher könne es leider zu einer längeren Lieferzeit kommen, wenn bestimmte Teile ausfallen. Wie Dieregsweiler 2015 schon erklärte, lohne es sich für Fürth nicht, ein Ersatzteillager zu unterhalten. Hier stehe man lediglich mit Nürnberg in Kontakt, um bei Engpässen schnellen Ersatz zu bekommen.

Dass einzelne Bestandteile früher verschleißen als gedacht, könne man nicht verhindern, sagt er und betont: Die Rolltreppen am U-Bahn-Halt "Klinikum", der 2004 eröffnet wurde, sind noch nicht am Ende ihrer Lebensdauer. Rolltreppen laufen demnach 20 Jahre.

Eine baldige Erlösung stellt Dieregsweiler für die betroffenen Fahrgäste in Aussicht: Spätestens kommende Woche soll das Zahnrad eingebaut werden.

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