Über 60 Corona-Fälle bei Fürther Backwaren-Hersteller: So geht es jetzt weiter

17.11.2020, 16:26 Uhr
Bei Wolf Butterback werden tiefgefrorene Teiglinge gefertigt, die weltweit an Bäckereien und Hotels geliefert werden.

© NEWS5 / Bauernfeind Bei Wolf Butterback werden tiefgefrorene Teiglinge gefertigt, die weltweit an Bäckereien und Hotels geliefert werden.

Auch die Fürther Stadtspitze beschäftigt der Corona-Ausbruch beim Backwaren-Hersteller Wolf Butterback. Oberbürgermeister Thomas Jung sprach von einem "tragischen Geschehen". Allerdings, sagte er am Freitag, lasse sich die Ausbreitung des Coronavirus an solchen Hotspots besser wieder eindämmen als beim ansonsten "diffusen Infektionsgeschehen" in Fürth, das ihn noch mehr beunruhige.


Corona-Fälle bei Wolf Butterback: Fürths OB mahnt


Der Ausbruch bei dem weltweit agierenden Hersteller von Tiefkühlbackwaren schlägt sich auch in der Sieben-Tage-Inzidenz in Fürth nieder - sie lag in den vergangenen Tagen bei deutlich über 200 Fällen. Aktuell wird sie mit 184 angegeben. Tiefrote Zahlen. Mittlerweile, teilt Wolf Butterback mit, sind 62 Mitarbeiter infiziert. Etwa die Hälfte von ihnen wohnt in der Kleeblattstadt, die meisten anderen in Nürnberg. Daneben fallen viele ihrer Kollegen ebenfalls aus: Momentan seien 119 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Kontaktpersonen in Quarantäne, sagt eine Sprecherin auf Nachfrage der Fürther Nachrichten. Am Dienstag fand eine Reihentestung statt, von über 300 Beschäftigten wurden Abstriche genommen. "Die Ergebnisse erwarten wir in den nächsten ein bis zwei Tagen", sagte Christian Ell, Sprecher des Fürther Landratsamtes.

Der Betrieb ruht - mindestens bis Donnerstag

Die Corona-Infektionen treffen das Unternehmen hart. Bereits am vergangenen Donnerstag habe man eine "freiwillige Betriebsruhe ausgerufen", heißt es in einer Pressemitteilung. Heißt: Gearbeitet wird im Fürther Stadtsüden, wo Wolf Butterback eine Fabrik betreibt, nicht mehr. Erst wenn die Ergebnisse der Reihentestung vorliegen, könne man sehen, wann es weitergehen kann. Die Verantwortlichen betonen aber: Auf die Belieferung der Kunden habe die vorübergehend Schließung "keine negativen Auswirkungen". Vor allem Bäckereien und Hotels ordern die Tiefkühl-Teiglinge wie Croissants, Plunder und Pizzataschen.

Das Unternehmen rechnet damit, bereits am Donnerstag mit einem erweiterten Hygienekonzept die Arbeit wieder aufnehmen zu können. Das Gesundheitsamt hatte strengere Maßnahmen angeordnet. Das Einhalten des Mindestabstands zu jeder Zeit soll konsequenter umgesetzt und stärker kontrolliert werden. Zudem muss auf Anordnung des Gesundheitsamts in allen Bereichen des Unternehmens mit FFP2-Masken gearbeitet werden, "zusätzliche Abtrennungen in Produktion und Verwaltung" werden angeschafft.