Unter Druck

17.4.2014, 10:16 Uhr

Sie haben doch keine Ahnung, wie man sich als Zeitung so fühlt. Erst unter höllischem Lärm gedruckt und gefalzt, dann paketweise in Plastik verpackt. Schon mal was von Weichmachern gehört? Anschließend in ein Auto gestapelt, quer übers Land gezuckelt und dann an der Ablagestelle nach draußen gekickt.

Zum Glück geht mein Austräger recht zärtlich mit mir um. Ganz vorsichtig steckt er mich in den Briefkasten. Anschließend entfalten mich meine Leser: Papa den Sport, Mama den Lokalteil, nur die Gören zeigen mir die kalte Schulter.

Na ja, am Ende bleibt mir sowieso nur die Altpapiertonne. Ein Rentnerplatz, gebunden im Buchregal, das wär’s. Aber das Leben ist kein Ponyhof. Wir sehen uns, morgen beim Frühstück.

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