Unter neuem Namen auf alten Gleisen

28.12.2010, 19:30 Uhr
Unter neuem Namen auf alten Gleisen

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Bei der offiziellen Unterzeichnung der Gründungsvereinbarung betonte Landrat Dießl, von diesem Schritt gingen mehrere Botschaften aus: „Wir können an der bewährten Zusammenarbeit von Agentur und Landkreis bei der Betreuung Langzeitarbeitsloser festhalten. Sie können bestmöglich versorgt werden und das von einem eingespielten Team. Die Versorgung erfolgt auch künftig aus einer Hand.“ Auch Röhner bestätigte: „Für die Kunden ändert sich eigentlich nichts.“

Notwendig wurde die Umstrukturierung – die vor allem behördenintern einige Veränderungen mit sich bringt – wegen einer Neuordnung der Aufgaben im Sozialgesetz sowie einer vom Bundestag beschlossenen Grundgesetz-Änderung, die es Kommunen und Arbeitsagentur jetzt erlaubt, bei der Betreuung Langzeitarbeitsloser zusammenzuarbeiten. Im Vorfeld hatte das Bundesverfassungsgericht befunden, dass eine solche Kooperation ohne Gesetzesänderung nicht zulässig ist. „Nun herrscht Rechtssicherheit“, so Dießl.

Nahtloser Übergang

Geschäftsführer des neuen Jobcenter Fürth-Land bleibt Peter Feller, er wechselt nahtlos von der Funktion des Arge-Geschäftsführers in die des Jobcenter-Geschäftsführers. Er begrüßte den Vertragsabschluss speziell im Blick auf die Mitarbeiter, die nun nicht um ihre Stellen fürchten müssten, sondern ab Januar einfach wie gewohnt weiter arbeiten könnten: „Wir blicken mit der Arge Fürth-Land auf eine fünfjährige gute Zusammenarbeit von Landkreis und Agentur zurück“, so Feller. Dank der Neuorganisation kann er sich künftig sogar eine „qualitativ noch bessere Betreuung“ vorstellen.

„Unser Ziel ist es, Langzeitarbeitslose nicht nur zu finanzieren, sondern die Menschen schneller und effizienter in Arbeit zu bringen“, betonten Dießl und Röhner. Erklärtes Ziel der nun geschlossenen Vereinbarung des Pakts sei eine weitere Qualitätssteigerung bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben.

Bereits im Juni hatte die Stadt Fürth beschlossen, keinen Gebrauch von der Option zu machen, die Arge in Eigenregie fortzuführen. In der letzten Stadtratssitzung des Jahres wurde die sogenannte gründungsbegleitende Vereinbarung zur künftigen Form des Jobcenters abgesegnet. Wie berichtet, hat Arge-Leiterin Michaela Vogelreuther ihren Dienst quittiert, nachdem sie in die Kritik geraten war.

In ihrer bisherigen Form endet am Freitag auch die Geschichte der städtischen Arge. Die Änderungen beschränken sich nach Vogelreuthers Angaben jedoch auf den operativen Bereich. Dazu gehöre eine Dienstvereinbarung mit dem Personalrat. Die Leistungen bleiben unverändert – so lange der Gesetzgeber jedenfalls daran festhält.mag,