Unterschriften gegen Steins Keimzelle

7.9.2019, 21:00 Uhr
Um dieses Stück Natur im Wiesengrund unterhalb der Deutenbacher Straße wird erbittert gerungen.

© Foto: Kirsten Brenzke Um dieses Stück Natur im Wiesengrund unterhalb der Deutenbacher Straße wird erbittert gerungen.

"Wir bleiben dran", das hatte die BI versprochen, nachdem sie im ersten Anlauf mit ihrem Bürgerbegehren "Erhalt der Flächen für den Artenschutz statt ‚Steiner Keimzelle‘" eine Abfuhr kassierte. Der Grund war damals die Fragestellung gewesen. Diese lautete: "Sind Sie dafür, dass das Bauleitverfahren ‚Steiner Keimzelle‘ (Ausbau des Wegenetzes und Flächenausweisung für Urban Gardening) unverzüglich eingestellt und anstelle dessen ein artenschutzverträgliches Konzept unter Beteiligung der Steiner Bürger für das Gebiet entwickelt wird?"

Das Landratsamt war bei der rechtlichen Prüfung zu der Auffassung gelangt, dass ein formaler Fehler vorläge. Konkret ging es um den zweiten Teil der Frage, der bei der juristischen Prüfung durchfiel, weil er "nicht konkret genug und sehr dehnbar" sei. So hatte es Bürgermeister Kurt Krömer damals im Stadtrat formuliert. Das Gremium beschäftigte sich ausführlich mit dem Thema, dabei traten unterschiedliche Sichtweisen zu Tage. Am Ende entschied die große Mehrheit aber gegen die Stimmen der Grünen und der FDP, sich der Position des Landratsamtes anzuschließen.

Stadträte und BI vereinbarten, weiter im Gespräch zu bleiben. Gerd Herbst, einer der Initiativen-Sprecher, hatte aber auch gesagt: "Dann sammeln wir halt noch einmal Unterschriften." Genau das passiert nun. Die Frage wurde jetzt so formuliert: "Sind Sie dafür, dass das Bauleitverfahren ‚Steiner Keimzelle‘ (Ausbau des Wegenetzes und Flächenausweisung für Urban Gardening) unverzüglich eingestellt wird?"

Kritik an Erschließung

Wie mehrfach berichtet, will die Stadt Stein im Wiesengrund unterhalb der Deutenbacher Straße auf 30 000 Quadratmetern Grund unter dem Titel "Keimzelle" eine Blühwiese, verpachtbare Gemüsebeete, ein grünes Klassenzimmer, einen Erinnerungshain und einen Weinberg schaffen. Dafür muss das Gelände aber mit Wegen erschlossen werden. Unter anderem diesen Flächenverbrauch kritisiert die BI. Sie will das Areal als Rückzugsfläche für Wildtiere wie Reh, Feldhase und Rebhuhn erhalten wissen.

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