Veitsbronn hat engagierte Senioren

16.8.2019, 16:00 Uhr
Veitsbronn hat engagierte Senioren

© Archivfoto: Andreas Kirchmayer

Die Senioren in Veitsbronn fühlen sich wohl und geborgen. Das ist das Ergebnis einer Befragung der über 60-Jährigen im Ort, die im März und April dieses Jahres stattgefunden hatte. Trotzdem gibt es einiges zu tun.

Das sieht auch Bürgermeister Marco Kistner so: Es bestehe weiterhin Handlungsbedarf, hieß es in der Gemeinderatssitzung.

Insgesamt waren 1786 Personen angeschrieben worden. Die Rücklaufquote lag bei 30 Prozent. Am stärksten vertreten war hier die Gruppe der 71- bis 80-Jährigen mit 39 Prozent. Ziel der Befragung war, ein realitätsgetreues Bild der Lebensverhältnisse, der Einstellungen und der Planungen der älteren Menschen in der Gemeinde zu erhalten. Zudem sollten mögliche Problemlagen sichtbar gemacht werden. Die Fragen konzentrierten sich auf Themen wie beispielsweise die Wohnsituation und das Wohnumfeld, die Versorgungslage, Freizeitmöglichkeiten für Senioren sowie die Beurteilung der Infrastruktur.

Problematisch ist beispielsweise, dass rund 34 Prozent der Frauen in einem Ein-Personen-Haushalt leben. Zum Vergleich: Bei den Männern liegt die Quote bei 16 Prozent. Daraus ergibt sich, dass ältere Frauen in der Zukunft verstärkt auf außerhäusliche Unterstützung angewiesen sein werden. Zumal auch rund 30 Prozent der Befragten auf kein oder nur ein geringes familiäres Pflegepotential zurückgreifen können.

Handlungsbedarf sehen rund 37 Prozent der befragten Senioren bezüglich der Tagespflegeeinrichtungen, von denen es aus ihrer Sicht in Veitsbronn zu wenig gibt. Auch die Anzahl der Plätze für Kurzzeitpflege wird als zu gering angesehen, genauso wie das mangelhafte Angebot des Betreuten Wohnens.

Außerdem vermissen 64 Prozent der Befragten eine Seniorenbegegnungsstätte mit Singstunden, Filmvorführungen und Tanzveranstaltungen im Ort. Auf der Wunschliste stehen zudem: Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe der Wohnung sowie ein verbessertes Angebot von "Essen auf Rädern". Die Mahlzeiten seien zu fleischlastig und hätten zu viele Kohlenhydrate, heißt es. Besuchsdienste wären bei den befragten Senioren sehr willkommen, genauso wie Angebote für gehbehinderte Menschen und Begleitung beim Spazierengehen.

Die Versorgung mit Senioren- und Pflegeheimen sowie ambulanten Diensten hingegen wird positiv beurteilt. Genauso wie die guten Möglichkeiten, sich als älterer Mensch beraten und informieren zu lassen. Vor allem die Diakonie und die Gemeindeverwaltung werden in diesem Zusammenhang als direkte Ansprechpartner genannt.

Hohes Potenzial

Besonders bemerkenswert ist das hohe ehrenamtliche Engagement der Senioren in Veitsbronn. Bereits jetzt ist jeder achte von ihnen in Vereinen oder Verbänden aktiv. Rund 12,5 Prozent, also etwa 220 Personen, wären sogar bereit, ein weiteres Ehrenamt zu übernehmen. "Das ist ein großes Potenzial", betonte Igor Ninic, der die Ergebnisse der Befragung im Gemeinderat präsentierte.

Gute Noten verteilen die Senioren für die Anbindung Veitsbronns an öffentliche Verkehrsmittel, für die Versorgung mit Ärzten, Apotheken und Banken, für die Seelsorge und die Straßenbeleuchtung.

Mit der Note "befriedigend" hingegen beurteilen sie den Straßenbelag, die Gehsteige, die Versorgung mit Gaststätten und Besuchsdiensten sowie die Möglichkeit zur Mitbestimmung.

Insgesamt stellen die Befragten ihrem Wohnort ein gutes Zeugnis aus. So sind 57,6 Prozent der Meinung, dass für Senioren in Veitsbronn genug getan werde. Das freute die Gemeinderäte.

"Wir stehen gut da und die Basis ist vorhanden", so Bürgermeister Kistner. Er garantierte, dass die Ergebnisse der Befragung nicht in der Schublade verschwinden werden: "Wir werden dran bleiben."

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