Veitsbronn liefert Schutzschilde aus dem 3D-Drucker

6.5.2020, 06:58 Uhr
Veitsbronn liefert Schutzschilde aus dem 3D-Drucker

© WiKuGrafie

"Wir haben schon über 400 dieser Schilde produziert", berichtet Jochen Vogl, "allesamt ehrenamtlich und kostenlos", wie der Vereinsvorsitzende betont. Damit sei man einem bundesweiten Aufruf der FabLab-Bewegung nachgekommen.

Das FabLab ist eine offene Werkstatt mit dem Ziel, vor allem Privatpersonen Zugang zu modernen Fertigungsverfahren für Einzelstücke zu ermöglichen. Alleine in Veitsbronn haben sich mittlerweile 240 Mitglieder jeden Alters zusammengefunden, um sich in unterschiedlichsten Bereichen wie beispielsweise Hardware, Software, Zeichnen, Programmieren, Sticken oder Nähen gegenseitig zu unterstützen. Auch ein Repair-Café, in dem Menschen defekte Gerätschaften reparieren lassen können, gab es bis zu Beginn der Ausgangsbeschränkungen.

Da lag es natürlich nahe, diese Kompetenzen während der gegenwärtigen Krise der Gesellschaft zu Gute kommen zu lassen. Die Schilde, die als präventiver Spuckschutz gedacht sind, sind aus Plexiglas und werden von Kunststoffrahmen zusammengehalten. Beide Elemente kommen aus dem 3D-Drucker des Veitsbronner FabLab.

Die Mitglieder – aktuell beteiligen sich etwa ein Dutzend Frauen und Männer daran – stellen dabei bis zu 20 Schilde am Tag her. Einige lokale Firmen sind ebenfalls mit an Bord – sei es, indem sie ihrerseits 3D-Drucker-Kapazitäten zur Verfügung stellen oder schlicht, weil sie den zur Herstellung notwendigen Kunststoff sponsern.

Obwohl die Gesichts-Schilde während der aktuellen Pandemie gute Dienste leisten, benötigte der Verein zuallererst einmal eine Ausnahmegenehmigung des Landratsamts. "Unser Problem war, dass wir, wie manch andere Vereine auch, unsere Räume wegen der Ausgangsbeschränkungen ja nicht mehr nutzen durften", erklärt Vogl.

 

Mit Abstandsregeln

 

Nachdem sichergestellt war, dass alle erforderlichen Hygiene- und Abstandsregeln in der FabLab-Werkstatt eingehalten werden, gab die zuständige Behörde laut Vogl ihr Einverständnis.

Alleine durch Mundpropaganda habe sich in den vergangenen Wochen herumgesprochen, welch praktisches Hilfsmittel dort zusammengebaut wird. "Soziale Einrichtungen und kleinere Firmen, die Bedarf haben, sprechen uns schon gezielt darauf an", berichtet der Vereinsvorsitzende.

Natürlich sei der Einsatz der Schilde rein präventiv und eine psychologische Hilfe. "Für die Behandlung Infizierter sind sie nicht geeignet", betont Jochen Vogl.

Wer Interesse daran hat, er nennt als Beispiel Pflegeeinrichtungen oder Obdachloseninitiativen, könne sich über die Internetseite an den Verein wenden. Die Schilde werden kostenfrei abgegeben, kleine Spenden seien selbstverständlich willkommen. Denn trotz der Unterstützung einiger heimischer Betriebe bleibe noch einiges an Materialkosten beim Verein hängen.

Infoinfo@fablab-fuerth.org

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