Veitsbronn will ein Heimatmuseum und ein Bürgerhaus

19.3.2015, 06:00 Uhr
Veitsbronn will ein Heimatmuseum und ein Bürgerhaus

© Anton

Ein SPD-Antrag auf baldmögliche Erweiterung des alten, bereits aus den Nähten platzenden Heimatraums am Veitsbad zu einem richtigen Heimatmuseum – vorzugsweise im Alten Rathaus an der Siegelsdorfer Straße 2 – beschäftigte den Gemeinderat. Parallel lag auch ein ganz ähnlicher Antrag der CSU-Fraktion in der Sitzung vor: Sie forderte die Einrichtung eines runden Tisches, um in Absprache mit Vereinen und Verbänden ein Nutzungskonzept für die kommunalen Immobilien auszuarbeiten.

Wie CSU-Sprecher Thomas Batari näher ausführte, sei dabei besonders die künftige Verwendung des Mittelschulgebäudes Veitsbronn nach Abzug der Langenzenner Mittelschüler spätestens im Sommer 2017 zu bedenken. Zudem wolle man nicht nur ein Heimatmuseum auf den Weg bringen, auch ein Vereins- und Bürgerhaus hält die CSU für angebracht. Da die Anträge inhaltlich in die gleiche Richtung zielten, schlage die Verwaltung vor, sie gemeinsam unter einem Tagesordnungspunkt zu behandeln, erklärte daraufhin Bürgermeister Marco Kistner: „Das scheint auch mir in diesem Fall das sinnvollste Vorgehen zu sein.“

Dies wollte SPD-Fraktionschef Jörg Lehnberger aber nicht widerspruchslos hinnehmen und beantragte, über das Heimatmuseum und das hierfür bevorzugte Alte Rathaus gesondert zu entscheiden. Dieser Vorstoß wurde jedoch mit großer Mehrheit von CSU und WBG umgehend abgelehnt.

Gegen eine zu frühe Festlegung auf ein bestimmtes Gebäude für ein bestimmtes Projekt argumentierte dabei unter anderem Zweiter Bürgermeister Jan Ziegler (CSU): „Und wenn die Siegelsdorfer Straße 2 am Ende bald wieder zu klein wird für unser Heimatmuseum? Bei all den Gerätschaften, die sich da fast täglich weiter ansammeln? Wir brauchen eine tragfähige Lösung für mindestens die nächsten zehn bis 20 Jahre.“ Dem hielt Altbürgermeister Peter Lerch (SPD) entgegen, dass auch Gemeindeheimatpfleger Alfred Strunz schon vor Längerem mit der Idee einer Unterbringung im Alten Rathaus gespielt habe: „Das kann er sich zumindest gut vorstellen.“ Es wäre darum sehr wohl sinnvoll gewesen, über den Antrag seiner Fraktion gesondert abzustimmen, meinte Lerch, um zumindest beim Heimatmuseum möglichst zügig voran zu kommen.

Dies unterstützte auch Traugott Goßler (SPD), vor allem mit Blick auf die Zwei-Jahres-Frist bis zum Freiwerden der Mittelschule für andere Nutzungen: „Beide Anträge zu verknüpfen, halte ich nicht für so geschickt. Dadurch wird das Heimatmuseum nur wieder weiter nach hinten geschoben.“

Vermittlung und Konsens

Worauf Wolf-Dieter Hauck (WBH) vermittelnd eingriff: „Wir alle sehen doch die Notwendigkeit sowohl für ein Heimatmuseum als auch ein Bürgerhaus. Es geht doch eigentlich nur um den Ort, ob wir den wirklich schon jetzt entscheiden müssen.“

Nach ein paar weiteren Wortmeldungen wurde schließlich im allgemeinen Konsens über beide Anträge zusammen abgestimmt, der endgültige Beschlussvorschlag dabei aber noch einmal in drei Einzelabschnitte unterteilt, über die jeweils gesondert entschieden wurde.

Einstimmig fiel dabei der Teilbeschluss, in Absprache mit örtlichen Vereinen und Gruppen am Runden Tisch ein Nutzungskonzept für die gemeindlichen Liegenschaften zu entwickeln: „Am Ende soll ein Konzept für ein Vereins- und Bürgerhaus stehen, welches nach Möglichkeit auch für soziale Zwecke wie beispielsweise ambulante Tagespflege zur Verfügung stehen sollte“, so der Wortlaut.

Gleichfalls einstimmig endete auch der Entscheid zum zweiten Abschnitt des Beschlusses: „Die Gemeinde beginnt mit der Planung eines Heimatmuseums.“

Lediglich zu Teil drei des Sammelantrags – „Vorrangig ist dabei das Anwesen Siegelsdorfer Straße 2 auf die Eignung zu untersuchen.“ – gab es dann doch noch, wenn auch nur zwei, Gegenstimmen.

Das Thema werde nun baldmöglichst wieder auf die Tagesordnung gesetzt, kündigte Bürgermeister Kistner an: „Wir wollen das jetzt schnell voranbringen.“

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