Verhaftungen nach Explosion in Fürther Tattoo-Studio

3.9.2018, 17:04 Uhr
Verhaftungen nach Explosion in Fürther Tattoo-Studio

© Paul B.

Nur dem Zufall war es zu verdanken, dass niemand verletzt wurde, als in der Nacht zum 25. Juli in dem Geschäft ein Sprengsatz explodierte und die Fensterscheiben des Ladens zu Bruch gingen. Glassplitter lagen auf der Königstraße und auf geparkten Autos.

Gegen 0.50 Uhr hatten Anwohner wegen eines lauten Knalls die Einsatzzentrale Mittelfranken alarmiert. Die Ermittler stellten schnell fest, dass es sich nicht um einen Unfall handelte. Offenbar hatte sich jemand gewaltsam Zutritt zu dem Laden verschafft und dort einen Sprengsatz der Marke Eigenbau gezündet. Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamtes wurden hinzugezogen, um ihn zu untersuchen.

Die Kriminalpolizei Fürth gründete kurz darauf die Ermittlungskommission "Tattoo". Man habe es hier schließlich allem Anschein nach mit einem Verbrechen zu tun und nicht etwa mit einem Bagatelldelikt, hieß es zur Begründung.

Zwei Verhaftungen

Die intensiven Ermittlungen – in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth – führten vor wenigen Tagen auf die Spur dreier Tatverdächtiger: zwei Frauen und einen Mann. Das Trio ist zwischen 21 und 29 Jahre alt und stammt aus Nürnberg. Zu ihrem Motiv möchte die Polizei "aus ermittlungstaktischen Gründen", wie es heißt, noch nichts sagen, verrät aber so viel: „Es gibt Verbindungen zwischen dem Geschädigten und den Tatverdächtigen."

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth erließ ein Richter Haftbefehl gegen zwei der Tatverdächtigen, einen Mann und eine Frau. Ihnen wird nicht nur versuchte schwere Brandstiftung zur Last gelegt, sondern auch, vorsätzlich eine Sprengstoffexplosion ausgelöst zu haben. Die Verhafteten sind mittlerweile in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert worden.

Die Ermittlungen der Eko "Tattoo" dauern noch an.


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