Verjüngungskur fürs Altstadtflair

9.4.2008, 00:00 Uhr
Verjüngungskur fürs Altstadtflair

© Dittmar

Eine 14-köpfige Eigentümergemeinschaft hat das rund 120 Jahre alte Ensemble Schießplatz 1-3 erworben und will gemeinsam die rund eine Million Euro teure Sanierung stemmen. Im nächsten Frühjahr sollen acht großzügige Wohnungen mit neuen Balkonen direkt am Rednitzufer bezugsfertig sein, erläutert der Cadolzburger Architekt Stefan Ender.

Das kommunale Tiefbauamt möchte seinerseits noch heuer den Schießplatz und die Wilhelm-Löhe-Straße neu ausbauen. Derzeit werden die Ausschreibungsunterlagen vorbereitet. Tiefbauamtschef Manfred Pirkl rechnet mit einem Baubeginn im Juni oder Juli. Am Schießplatz sollen dabei drei neue Bäume eingepflanzt werden.

Als Belag für den Schießplatz ist ein rustikales Beton-Großsteinpflaster mit dem klangvollen Namen «Via Castello» vorgesehen, für die Wilhelm-Löhe-Straße hingegen ein Granitpflaster mit Mittelrinne.

Die Straßenbaukosten werden auf rund 450 000 Euro geschätzt. Der Schießplatz soll als Zone 20 ausgewiesen werden, die Wilhelm-Löhe-Straße als verkehrsberuhigter Bereich. Für den Straßenbau wie für die Gebäudesanierung können Fördermittel des Bund-Länder-Programms Soziale Stadt beantragt werden.

Abschreibung möglich

Das aus einem L-förmigen Massivbau mit Mansardendach und einem zweigeschossigen Anbau mit Satteldach bestehende Altbauensemble steht zwar nicht unter Denkmalschutz, dennoch sind auf Grund der Lage im Sanierungsgebiet Denkmalschutz-Abschreibungen möglich.

Das Sanierungskonzept sieht den Erhalt der prägenden Baumaterialien: Klinker, Sandstein und Schiefer vor. Die gesamte Haustechnik wie die Sanitäranlagen sollen auf zeitgemäßen Standard gebracht werden. Nach Zukauf einer angrenzenden städtischen Fläche kann das Gebäude mit drei Stellplätzen und einem begrünten Umfeld versehen werden.

Ralf Röder, Technischer Leiter der städtischen Gebäudewirtschaft, ist erleichtert, dass für den heruntergekommenen Altbau endlich neue Eigentümer gefunden wurden, die den Weg zur Generalsanierung freigemacht haben. Lange genug habe die Stadt dafür gekämpft. In unmittelbarer Nachbarschaft des Sanierungsobjektes hat dieselbe Eigentümergemeinschaft vor Jahren schon das Baudenkmal Schießplatz 2 in neuem Glanz erstrahlen lassen.

Umfangreiche Kanalbauarbeiten hatten das Schießplatz-Areal zuletzt lange im Griff gehalten. Jetzt ist die Kanalisation erneuert. Auch die Versorgungsleitungen der infra wurden ausgewechselt. Damit ist der Weg frei für eine optische Aufwertung. VOLKER DITTMAR