Verkaufsoffener Sonntag: Fürth shoppte zwischen Müll

28.3.2017, 11:30 Uhr
Verkaufsoffener Sonntag: Fürth shoppte zwischen Müll

© Fotos: privat

Die Sonne schien, das Riesenrad drehte sich, die Geschäfte luden zum Bummeln ein. Viele Menschen, nicht nur aus Fürth, ließen sich am Sonntag gerne in die Innenstadt locken – und die Kleeblattstadt verpasste es, sich von ihrer besten Seite zu zeigen. So jedenfalls empfanden es einige Fürther, wie im Internetangebot der FN deutlich wurde.

Am Montag gingen auch bei der Stadt Beschwerden ein: über Abfalleimer in der Fußgängerzone, die – wie schon beim verkaufsoffenen Sonntag während der Michaelis-Kärwa im Herbst – heillos überquollen. Weil die Behälter wirklich nichts mehr fassen konnten, waren sie bis zum Abend umgeben von geleerten Pappbechern, Pizzarkartons und Dönerboxen. Sehr schade sei es, dass sich Fürth so präsentiere, schrieb ein Nutzer. "Zwei Müllmänner mit ’nem Wagen durch die Fußgängerzone fahren zu lassen, wäre auch mit Sonntagszuschlag durchaus finanzierbar gewesen", meinte ein anderer. Und ein dritter entgegnete: "Zusätzliche Mülleimer würden schon reichen."

Dass der Abfall in der Fußgängerzone kein schönes Bild abgab, ist auch Bauhof-Leiterin Doris Langhardt klar. Am Sonntag sei einiges zusammengekommen, sagte sie bedauernd auf FN-Nachfrage. Generell sei die Menge an Müll, die in den Abfallbehältern im Fürther Zentrum landet, in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen: "Wir beobachten eine zunehmende To-Go-Mentalitalität." Immer mehr Menschen greifen in der Mittagspause oder unterwegs zu Snacks, die sich im Gehen oder Stehen essen lassen. "Wenn alles verzehrt ist, landen die To-Go-Behältnisse im Müll." Auch an normalen Tagen reichten die vorhandenen Abfalleimer nicht mehr, man habe daher vor einiger Zeit schon zusätzliche im Bereich der Neuen Mitte aufgestellt.

Kein Durchkommen mehr

An den verkaufsoffenen Sonntagen habe es "bisher einigermaßen funktioniert", meint Langhardt. Diesmal aber sei es "intensiv" gewesen, die Zahl der Besucher "extrem". Die Eimer wurden der Bauhof-Leiterin zufolge am Sonntagmorgen sowie noch einmal am Mittag gegen 12 Uhr geleert, "damit sie auch komplett leer sind", wenn der Trubel losgeht. Später aber, erklärt Langhardt, kämen die VW-Busse der Straßenreinigung nicht mehr durchs Gedränge.

Volle Abfalleimer seien an solchen Tagen auch in anderen Kommunen ein üblicher Anblick, sagt sie – kündigt aber an, dass man versuchen werde, der Abfallflut an besucherstarken Tagen besser Herr zu werden. Schickt man Mitarbeiter zu Fuß durch die Fußgängerzone, um die Eimer zu leeren, bräuchten sie einen Platz oder Wagen in der Nähe, wo sie die vollen Säcke ablegen könnten, gibt sie zu bedenken.

Was aber spricht eigentlich gegen zusätzliche Mülleimer? Könnten nicht die "Kärwa-Aamerla" zum Einsatz kommen, die bei der Michaelis-Kirchweih wertvolle Dienste leisten? Auch darüber wird man nachdenken, verspricht Langhardt.

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