Verkehrshelfer schützen Kröten vor dem Tod

5.3.2007, 00:00 Uhr
Verkehrshelfer schützen Kröten vor dem Tod

© Thomas Scherer

Denn auf ihrer Wanderung zu den Laichgebieten überqueren die Kröten Straßen und werden oft massenweise von Autos zerquetscht. Um an den bekannten Stellen im Stadtgebiet wenigsten einige der mittlerweile vom Aussterben bedrohten Tiere vor diesem grausamen Schicksal zu bewahren, hat der Bund Naturschutz (BN) nun «Krötenzaune» installiert. Die rund 40 Zentimeter hohen Hindernisse halten die «Wanderer» zurück.

«Jedes Jahr sterben tausende der sehr nützlichen Tiere durch den Autoverkehr», weiß der Fürther BN-Chef Reinhard Scheuerlein. Dabei ist die Krötenwanderung auch für die Autofahrer gar nicht ungefährlich, denn die zerquetschten Leiber erzeugen auf dem Asphalt eine gefährliche Schmierschicht.

Der Schutzzaun, der am Samstag an der Geißäckerstraße in Burgfarrnbach aufgebaut wurde, ist rund 200 Meter lang, besteht aus engmaschigem Gewebe und hat sich bereits andernorts bewährt. Zwei Mal am Tag sammeln Helfer des BN die Tiere entlang des Zauns ein und bringen sie sicher auf die andere Straßenseite in unmittelbare Nähe ihrer angestammten Laichgebiete rund um die ehemals gräflichen Weiher. Gegen den Bewegungsdrang der Kröten kann man indes nichts machen. Würden die BN-Aktivisten nicht schon seit Jahren bei Wind und Wetter als «Verkehrshelfer» fungieren, gäbe es in Burgfarrnbach kaum noch Bestände, ist sich Scheuerlein sicher. So konnten 2002 an die 350 Exemplare «übergesetzt» werden. Im vergangenen Jahr waren es dann bereits 500 Erdkröten, Frösche und Lurche.

Bayernweit werden auf diese Weise an über 400 heiklen Stellen fast eine halbe Million Tiere vor dem Tod bewahrt. «Das ist eine der größten Artenschutzaktionen in Deutschland», sagt Scheuerlein. Um auch an anderen Fürther Orten Zäune installieren zu können, bittet der Bund Naturschutz dringend um tatkräftige Unterstützung. Interessierte können sich an die BN-Geschäftsstelle, Tel. 77 39 40, in der Mohrenstraße 2 wenden.