Versteigerung: Witteks Trikot hilft dem Lebenshilfe-Team

30.3.2018, 10:00 Uhr
Versteigerung: Witteks Trikot hilft dem Lebenshilfe-Team

© Foto: Oliver Huber

Die größten Erfolge liegen schon eine Weile zurück. Nach ihrer Gründung 1985 errang die Fürther Lebenshilfe-Mannschaft einige bayerische Meistertitel und spielte auch bei den Turnieren um die Deutsche Meisterschaft für Menschen mit Behinderung. Aktuell tritt sie in der dritten von fünf Lebenshilfe-Ligen in Bayern an. Einer, der von Anfang an dabei war, ist Udo Schmidt.

Von den geschlagenen Schlachten erzählt der 55-Jährige so gerne wie ein Alt-Internationaler von vergangenen Weltmeisterschaften. "Das waren Zeiten", berichtet er versonnen. Bis zuletzt schnürte er nach seiner Arbeit im Inklusionscafé Samocca die Schuhe bei den Fußballern der Dambacher Werkstätten. "Jetzt ist Schluss", betont er und will nur noch als Co-Trainer mitmachen.

"Das erzählst du doch schon seit 15 Jahren", unterbricht ihn Sigmar Henkel – ein anderer Senior, der sich beim Fußball der Lebenshilfe engagiert, "du kannst es halt doch nicht sein lassen." Henkel selbst würde noch gerne mittun, beschränkt sich mit seinen 67 Jahren und einer anspruchsvollen Operation im vergangenen Jahr nun aber auf den Posten des Mannschaftsbetreuers. Also einer jener Persönlichkeiten, ohne die in kaum einem Amateurverein etwas läuft, die bei der Organisation von Training und Spielen mithelfen und vom Spielfeldrand manchmal einen bissigen Kommentar ablassen. "Es wird Zeit, dass du wieder etwas mehr machst", sagt er etwa, nachdem einer der Stürmer beim Torschusstraining den Ball in die Wolken gedroschen hat.

Betreuer, Trainer, Co-Trainer – bei den Dambacher Kickern erinnert vieles an ein ganz gewöhnliches Fußballteam. Und als solches verstehen sie sich natürlich auch, ganz gleich ob Menschen mit oder ohne Behinderung mitspielen.

Endlich wieder draußen

"Sport verbindet", sagt Oliver Huber, der die Mannschaft seit einigen Jahren betreut. Im Hauptberuf ist er Bildungsbegleiter im Berufsbildungsbereich der Lebenshilfe und unterstützt Menschen mit Behinderung auf dem Weg in den Arbeitsmarkt. Huber hat sich zum Fachübungsleiter im Behindertensport weitergebildet und freut sich, dass nach der langen Winterpause endlich wieder draußen trainiert werden kann. "Wir haben eine schöne Mischung, vom blutigen Anfänger bis zum talentierten Crack", sagt der 43-Jährige über seine Schützlinge.

Versteigerung: Witteks Trikot hilft dem Lebenshilfe-Team

© Foto: Johannes Rubner/SpVgg

Die meisten von ihnen tragen zum Training auf dem Sportplatz neben den Werkstätten in der Aldringerstraße Trikots der Spielvereinigung Greuther Fürth. Dass die Profikicker schon seit längerem mit der Lebenshile-Einrichtung kooperieren, findet Huber gut – von den Geschenken für die Ronhof-Racker, die in den Werkstätten verpackt und versandfertig gemacht werden bis hin zu Praktika beim Catering oder beim Greenkeeper im Ronhof.

Wenn nun das Trikot von Maximilian Wittek versteigert wird, schließt sich für ihn ein kleiner Kreis, weil erst kürzlich die Freundin des Fußballprofis ein Praktikum bei der Lebenshilfe absolviert hat. Was Huber und sein Team – bis zu 20 Spielerinnen und Spieler umfasst der Kader für die zahlreichen Kleinfeldturniere übers Jahr – mit dem Spendengeld anfangen werden, ist noch nicht entschieden. Eine Idee hat der Trainer allerdings schon: "Wir würden gerne mal eine Fußballfreizeit über mehrere Tage machen."

Um gemeinsam Zeit verbringen, auch neben dem Fußballplatz. Aber auch um sich sportlich weiter zu entwickeln. Nach einem wichtigen Turnier im April, wenn es um Auf- oder Abstieg in den Lebenshilfe-Ligen geht, steht im Sommer wieder das integrative "Bunt-ist-cool"-Turnier auf dem Vereinsgelände des 1. FCN auf dem Programm. Dort haben die Dambacher schon einmal gewonnen – als erstes Fürther Team überhaupt. Auch eine Art Derbysieg, den sie gerne wiederholen möchten.

Wer das Trikot ersteigern möchte, schickt eine Mail mit dem Gebot an redaktion-fuerth@pressenetz.de. Bitte fügen Sie Kontaktdaten bei. Die Auktion läuft noch bis Samstag, 31. März, 19 Uhr. Wer am meisten in die Waagschale geworfen hat, erhält das Trikot. Das bisherige Höchstgebot lag am Samstagabend bei 1500,00 Euro.

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