Verwüstung: Gefährliches Aufräumen nach dem Sturm

13.9.2017, 06:00 Uhr
Verwüstung: Gefährliches Aufräumen nach dem Sturm

© Foto: Petra Fiedler

Rund 100 Interessierte waren der Einladung gefolgt, von der BBV-Kreisobmann Peter Köninger meinte, dass man auf diesen Termin gern verzichtet hätte. Auch wenn es den einen oder anderen besonders hart getroffen habe, müsse man im Hinblick auf das Geschehen im südlichen Bayerischen Wald noch froh sein.

Die Zahlen, wie der Sturm in den Wäldern wütete, wird später Alexander Rößler von der FBG nennen. 7000 Festmeter Windwurf- und Bruchholz im Landkreis Fürth, 2,2 Millionen in den Landkreisen Passau und Freyung-Grafenau.

Peter Köninger stellt derweil Hilfe in Aussicht. Landwirte, bei denen die Schäden existenzbedrohende Ausmaße annehmen, sollten sich bei der BBV-Geschäftsstelle melden. "Eventuell springt der bäuerliche Hilfsdienst bei", meinte er und ermutigte die Waldbesitzer, auch die steuerlichen Fragen über die Geschäftsstelle zu klären.

Große Risiken

Der Vortrag von Revierförster Klaus John vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ist an alle Waldbesitzer gerichtet. Denn egal ob Staats-, Körperschafts- oder Privatwald, den Sturmbruch aufzuarbeiten, birgt ein großes Risiko. John beschwört immer wieder die Gefahren herauf, die von einem unter Spannung liegenden Baum ausgehen. Ein falscher Schnitt und der Stamm kann zu einer gefährlichen, gar tödlichen Waffe werden. "Im Landkreis Fürth wollen wir unbedingt vermeiden, was in Ostbayern schon passierte", hatte Peter Köninger noch eingangs erklärt. Bei den Aufräumarbeiten sind dort bereits zwei Menschen tödlich verunglückt.

Revierförster John demonstrierte an zahlreichen Darstellungen, wo die Gefahr lauern könnte, wo der Waldarbeiter stehen und wie die Motorsäge eingesetzt werden soll. "Auf Sie kommt sehr viel Arbeit zu", betonte John und warnte vor nachlassender Aufmerksamkeit und schnellen Entscheidungen. Sein unbedingter Rat: "Machen Sie sich vor jedem Schnitt Gedanken, was passieren könnte. Seien Sie sich immer der Gefahr bewusst und setzen Sie, wenn möglich die Seilwinde ein." Sie schaffe Distanz und erlaube, die Fallrichtung der Bäume zu beeinflussen."

"Bei uns steht das Telefon nicht mehr still", bekannte Alexander Rößler, Geschäftsführer der FBG Ansbach-Fürth. Rößler empfahl dringend den Einsatz von Spezialmaschinen, sogenannten Harvestern: "Das ist die sicherste Art, die Wälder aufzuräumen." Ein Gerät sei noch in dieser Woche im Landkreis im Einsatz.

Neben ganz praktischen Tipps zur Holzlagerung und Aufbereitung machte Rößler die Waldbesitzer darauf aufmerksam, dass die Waldschäden möglichst schnell, auf alle Fälle vor Hiebbeginn, beim Finanzamt gemeldet werden müssen.

Letztlich gab Rößler noch einen Ausblick auf den Holzmarkt. Leider müsse man mit sinkenden Dotierungen rechnen. Aber auch der Forstingenieur verzichtete bei allen Ausführungen zu Vermarktung und Preisentwicklung nicht auf warnende Worte: "Bauen Sie keinen Leistungsdruck beim Arbeiten auf, Ihre Sicherheit steht an erster Stelle". Waldbesitzer, die ihre Wälder mit maschineller Hilfe bearbeiten lassen wollen, können sich unter Telefon (0 98 02) 95 70 04 an FGB-Mitarbeiter Christian Weiss wenden.

Keine Kommentare