Jetzt wird aufgeräumt

Viele Fürther in Feuerwerkslaune: Die Bilanz der Silvesternacht

Claudia Ziob

Lokalredaktion Fürth

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1.1.2023, 15:20 Uhr
Blick vom Schießanger aufs Fürther Rathaus in der Silvesternacht: Um Mitternacht bot sich hier ein besonders prächtiger Anblick.

© Johannes Heuckeroth Blick vom Schießanger aufs Fürther Rathaus in der Silvesternacht: Um Mitternacht bot sich hier ein besonders prächtiger Anblick.

Man durfte schon am Abend ahnen: Die Lust, das alte Jahr - ja sogar die beiden letzten Corona-Jahre - mit einem prächtigen Feuerwerk zu verabschieden und das neue zu begrüßen, die war bei vielen diesmal besonders groß. Immer wieder erhellten Raketen den Himmel, lange vor Mitternacht.

Nachdem man im vergangenen Jahr keine Feuerwerkskörper kaufen konnte, nutzten in den vergangenen Tagen viele Menschen die Gelegenheit, sich damit einzudecken - so sie denn noch fündig wurden. Um 0 Uhr dann wurden die Batterien gezündet, die Raketen auf die Reise geschickt. Extralang, so schien es, gab es ein farbenprächtiges Spektakel zu bewundern.

In Feierlaune waren die Menschen auch, in der ersten Silvesternacht ohne Corona-Beschränkungen seit 2019. Die Silvesterfeier in der Fürther Stadthalle etwa, bestuhlt für 1200 Menschen, war ausverkauft. Viele Stammgäste, die ihre Tickets noch vom letzten Jahr hatten, waren darunter. Auch die Kofferfabrik und der Kulturort Badstraße zogen ihr Publikum an.

Polizei: Viele Einsätze, aber "nichts Heftiges"

Die Polizei hielt der Jahreswechsel zwar auf Trab: Das Präsidium Mittelfranken spricht von der "intensivsten" Silvesternacht der vergangenen Jahre, mit rund 600 Einsätzen im gesamten Gebiet. In anderen Jahren, vor der Pandemie, waren es eher 300 bis 500 Einsätze, sagt Polizeisprecher Michael Petzold. Doch trotz der hohen Zahl an Einsätzen sei es "eher ruhig" geblieben. In Fürth hatten die Beamten mit Ruhestörungen, Sachbeschädigungen, auch mal mit einer Körperverletzung oder einem kleinen Brand zu tun. Aber es sei "nichts Heftiges" passiert, so Petzold auf Nachfrage. Wie viele Einsätze es speziell in Fürth gab, konnte er noch nicht sagen. In der Statistik für ganz Mittelfranken sind aufgeführt: 97 Ruhestörungen, 101 meist kleinere Brände, 44 Körperverletzungsdelikte, 25 Verkehrsunfälle und 22 Sachbeschädigungen.

Die Fürther Feuerwehr verzeichnete zwölf Einsätze, wie Berufsfeuerwehrchef Christian Gußner berichtet. Darunter waren Fehlalarme von Brandmeldeanlagen und kleinere Brände, etwa Mülleinerbrände. Etwas Größeres war nicht dabei.

Unerwartet ruhig blieb es auch in der Zentralen Notaufnahme des Fürther Klinikums. "Die Menschen scheinen wirklich sehr vernünftig gewesen zu sein", sagt Prof. Dr. Harald Dormann auf FN-Nachfrage. Fürs Team war es sogar ein ruhigerer Dienst als in vielen anderen Nächten. "Vielleicht haben wir es deshalb als entspannter wahrgenommen, weil die Notaufnahme inzwischen außerhalb der Silvesternacht so überdurchschnittlich frequentiert ist", überlegt Dormann. Es habe nachts beispielsweise keine Not-OP gegeben.

Zwei von 15 Kräften der Fürther Straßenreinigung und des Winterdienstes, die am Sonntagmorgen im Einsatz waren: Sie räumten schon mal die größen Überbleibsel der Silvester-Nacht von wichtigen Straßen und Gehwegen.

Zwei von 15 Kräften der Fürther Straßenreinigung und des Winterdienstes, die am Sonntagmorgen im Einsatz waren: Sie räumten schon mal die größen Überbleibsel der Silvester-Nacht von wichtigen Straßen und Gehwegen. © Markus Helm/Stadt Fürth

Am Morgen danach ging dann schon das Aufräumen los: 15 Mitarbeiter der Fürther Straßenreinigung und des Winterdienstes (sie sind zurzeit in Rufbereitschaft) befreiten ab 6 Uhr Hauptverkehrsrouten wie die Königstraße, die Schwabacher, Nürnberger und Würzburger Straße sowie bestimmte Bereiche der Innenstadt wie die Fußgängerzone oder die Freiheit von den größten Überbleibseln des Feuerwerks. Sie sammelten zum Beispiel Flaschen und große Batterien ein. Auch Brücken wie der Zirndorfer Brücke fuhren sie ab, weil dort erfahrungsgemäß gerne Feuerwerkskörper gezündet werden. Bis zum Mittag sammelten sie etwa 30 Kubikmeter Grobmüll ein, sagt Bauhofchef Bernd Schwarz auf Nachfrage.

Auch ihr Eindruck sei gewesen: Es wurde deutlich mehr geböllert als vor drei Jahren. Montagfrüh geht die Arbeit weiter: Dann sind die städtischen Mitarbeiter etwa mit Kehrmaschinen im Einsatz, um auch den restlichen Silvesterabfall zu entfernen. Sie werden wohl die ganze Woche damit beschäftigt sein, vermutet Schwarz.

Der Chef dankte der Mannschaft am Sonntag ausdrücklich "für ihre Bereitschaft und ihren Einsatz für die Stadt". Helfen kann ihnen jeder: indem man die Überreste von Krachern und Raketen auf Straßen und Gehwegen vor der eigenen Haustür selbst wegräumt. Darum hatte die Stadt Fürth im Vorfeld auch gebeten.

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