Von der Vision zur Realität: Zirndorfer Firma baut Läden

10.12.2018, 21:00 Uhr
Von der Vision zur Realität: Zirndorfer Firma baut Läden

© Foto: Daebel

Nachdem Alfred Wurm 2007 die Fritz Möttingdörfer Möbelfabrik an der Oberasbacher Straße in Zirndorf übernommen hatte, spezialisierte er sich rasch auf Ladenbau und Schaufenster-Dekorationen. Mittlerweile hat er rund 30 Mitarbeiter und produziert für internationale Firmen. Landrat Matthias Dießl (CSU) und die Leiterin der IHK-Geschäftsstelle Fürth, Maike Müller-Klier, hatten zu Beginn des Firmenrundgangs vor allem eine Frage: Was bedeutet Virea?

Anteile überschrieben

Die Abkürzung stehe für "Visionen realisieren", erklärte Wurm und sei gleichermaßen Namensgeber wie Philosophie: "Ich wollte ausdrücken, dass wir die Visionen der Kunden realisieren. Denn am Anfang eines Projektes steht immer eine Vision." Neben Schaufenster-Dekoelementen liefert Virea Wurm unter anderem Verkaufs-Displays und solche zur Produktpräsentation. Vor zwei Jahren hat Wurm eine Firma aus einer Nachlass-Insolvenz übernommen und liefert seither auch Objektbeschilderungen. In absehbarer Zeit soll Michael Wurm zum Chef von Virea werden, sagt Vater Alfred Wurm. Er überträgt dem 27-Jährigen zunehmend mehr Verantwortung und hat ihm auch bereits die ersten Anteile am Unternehmen überschrieben. Michael Wurm hat zunächst eine Schreinerlehre im Familienbetrieb gemacht und dann Informatik studiert. Derzeit durchläuft er eine Weiterbildung zum Betriebswirt bei der IHK. Alfred Wurm will sich indes schrittweise aus der Firma zurückziehen. Ihn dränge es nicht, weiter an der Spitze zu stehen, versichert er.

Zur Entlastung habe er in den vergangenen Jahren mit drei Schreinermeistern aus dem eigenen Nachwuchs bereits eine zweite Führungsebene eingerichtet. "Diesen Weg der Verjüngung der Führungsebene möchte ich schnell weitergehen, um das Unternehmen zukunftsfähig zu halten", so der Firmenchef. Auch als Ausbildungsbetrieb engagiert sich Virea und hat derzeit sechs Schreinerlehrlinge sowie angehende Industriekaufleute und Kaufleute für Büromanagement in den eigenen Reihen.

Selbst reinigende Aquarien

Die derzeit wichtigste Unternehmenssparte sei der Ladenbau, bilanziert Alfred Wurm. Über Arbeitsmangel könne sich Virea nicht beklagen, traditionell habe vor allem die Vorweihnachtszeit viele Aufträge mit sich gebracht. Wurm, der selbst ein leidenschaftlicher Aquarianer ist, hat auch Aquaristik-Möbel im Programm. So hat er beispielsweise ein System konstruiert, das die Innenseite des Aquariums automatisch säubert. Gesteuert wird es über eine App. Serienreif sei das aber noch nicht. "Das ist mein Hobby", betont Wurm. Geld habe er damit noch nicht verdient, im Gegenteil: "Ich habe viel investiert."

Im Showroom von Virea stehen Produkte, die einst nur in der Vorstellung der Kunden existierten. Ein Pfund von Virea sind laut Wurm, dass "alles aus einer Hand" komme. Und da gerät der sonst eher sachliche Chef ins Plaudern, steckt doch hinter jedem Möbelstück eine Geschichte, an die sich Wurm noch bestens erinnert.

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