Vorsicht Hundebesitzer, Leckerli mit Nägeln

10.8.2019, 10:00 Uhr
Diese präparierte Salami-Scheibe wurde zwar in Amberg gefunden, aber die Hundehalter im Gemeindegebiet Veitsbronn und Seukendorf sollten wachsam sein, wenn sie mit ihren Vierbeinern unterwegs sind.

© Polizeiinspektion Amberg Diese präparierte Salami-Scheibe wurde zwar in Amberg gefunden, aber die Hundehalter im Gemeindegebiet Veitsbronn und Seukendorf sollten wachsam sein, wenn sie mit ihren Vierbeinern unterwegs sind.

Die neuerliche Warnung vor Hundeködern, dieses Mal für das Gemeindegebiet Seukendorf, verunsichert Halter. Bereits Mitte Juli hatte das Ordnungsamt der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Veitsbronn-Seukendorf eine solche Warnung für Veitsbronn herausgegeben. Die Alarmierung für Seukendorf bezeichnet Evi Hofmann vom Ordnungsamt der VG auf Nachfrage allerdings eher als Präventivmaßnahme.

Die Formulierung "aus gegebenen Anlass" im örtlichen Amtsblatt irritierte eine FN-Leserin aus Hiltmannsdorf jedoch derart, dass sie mit ihrem Hund jetzt immer erst ein paar Kilometer im Auto zurücklegt, bevor sie mit ihm Gassi geht. Zumal sie in den Mitteilungen der Gemeinde auch den Hinweis vermisste, wo genau die Gefahr drohen soll.

Der gegebene Anlass war ein Stück Ast, der mit kleinen Nägeln gespickt war, an denen Leckerlis hingen. Er wurde bereits Mitte Juli am Waldrand hinter den gemeindeeigenen Weihern gegenüber dem Veitsbronner ASV-Sportplatz gefunden und führte zu dem damaligen Appell fürs Veitsbronner Gebiet. "Doch so weit von Seukendorf ist das ja nicht weg", erklärt Evi Hofmann auf Nachfrage. Außerdem könnten solche Köder "immer ausgelegt werden, wir hören wiederholt davon", sagt sie.

Den im Juli gefundenen Köder hatte ein Hundehalter im Ordnungsamt vorbeigebracht und auch die Polizei eingeschaltet. Schließlich lässt kaum ein Hund ein Stück Leberwurst oder sonstige Happen links liegen. Dass derlei womöglich mit Scherben, Nägeln oder Rasierklingen bestückt ist, kann der Vierbeiner nicht riechen. Doch sie können tödlich für ihn sein.

Auch in der Polizeiinspektion Zirndorf hören die Beamten immer wieder von ausgelegten Ködern, berichtet PI-Chef Roland Meyer "Das waren aber eher Giftköder, einer mit Nägeln war in den vergangenen fünf Jahren nicht dabei." Aktenkundig wurde im vergangenen halben Jahr allein der aus Veitsbronn. Die Polizei hat sich am Fundort umgesehen und Menschen befragt, jedoch ohne Ergebnis. "In solchen Fällen sind wir auf Zeugen angewiesen, die uns informieren, wenn sie etwas Verdächtiges gesehen haben", sagt Meyer.

Wer Köder auslegt und damit einem Tier schadet, dem droht eine Geldstrafe bis zu 25 000 Euro. Er verstößt gegen das Tierschutzgesetz. Er wird wegen Tierquälerei und Sachbeschädigung – ein Hund wird in der Rechtssprechung nach wie vor nur als Sache behandelt – zur Verantwortung gezogen. Und nicht zuletzt droht eine Schadensersatzklage des Hundehalters wegen der Tierbehandlungskosten und gegebenenfalls sogar Schmerzensgeld, informiert die VG.

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