Mit Feuertonne vor dem Rathaus

Warnstreik auch in Fürth: Kita-Beschäftigte rufen um Hilfe

Claudia Ziob

Lokalredaktion Fürth

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4.5.2022, 18:40 Uhr
„Die Arbeitgeber spielen mit dem Feuer“, klagt Verdi. Vor dem Fürther Rathaus versammelten sich Kita-Beschäftigte für die Aktion „Fünf nach Zwölf“ – mit Feuertonne.

© David Oßwald „Die Arbeitgeber spielen mit dem Feuer“, klagt Verdi. Vor dem Fürther Rathaus versammelten sich Kita-Beschäftigte für die Aktion „Fünf nach Zwölf“ – mit Feuertonne.

Die Gewerkschaft Verdi hatte vielerorts zu Warnstreiks aufgerufen, um bei den Tarifverhandlungen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) den Druck zu erhöhen. Den Beschäftigten gehe es nicht nur um die finanzielle Anerkennung ihrer Arbeit, betont Verdi. Sie erwarten angesichts der gestiegenen Belastungen auch Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und Entlastung.

"Wir leiden darunter, unseren eigenen Ansprüchen in der Arbeit nicht gerecht werden zu können", sagt Gewerkschaftssekretärin Katja Klose-Harrer. Es brauche: mehr sozialpädagogische Fachkräfte, mehr Zeit für Kinder, für gute pädagogische Arbeit, für Reflexion. In Fürth streikten mehr als 100 der 277 pädagogischen Kräfte aus den städtischen Kindertageseinrichtungen. Nach der Kundgebung fuhren etliche zur Demo nach Nürnberg.

Fünf kommunale Kitas blieben geschlossen, die anderen waren im Notbetrieb, eine Hotline war eingerichtet. In den Horten gab es eine Notbetreuung. Wie schon beim Kita-Warnstreik am 6. April hatte die Stadt die Eltern im Vorfeld gebeten, Kinder nur zu bringen, wenn es nicht anders geht. Viele Familien hätten die Betreuung selbst organisiert, dafür sei man sehr dankbar, sagte Tobias Thiem, im Fürther Jugendamt zuständig für den Bereich Kindertageseinrichtungen. Für den 11. und 12. Mai sind weitere Warnstreiks angekündigt, man werde die Eltern informieren: "Wir fühlen mit ihnen. Sie sind besonders gefordert." Die Stadt selbst sei in dem Tarifkonflikt "machtlos".

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