Was tun gegen die Schwerhörigkeit?

GROSSHABERSDORF - Die ältere Bevölkerung von Großhabersdorf zu unterstützen, sei die Hauptaufgabe des Seniorenbeirats, stellte Seniorenbeiratssprecher Gerhard Roth in seiner Begrüßung bei der Seniorenbürgerversammlung im evangelischen Pfarrzentrum fest. Im Mittelpunkt stand das Thema Schwerhörigkeit.

Roth berichtete von der Arbeit dieses Gremiums mit Sitzungen und Studientagungen, Straßenbegehungen und den monatlichen Beratungsstunden jeweils am Tag der Gemeinderatssitzung im Rathaus. Intensiv habe sich der Beirat mit den Themen Patientenverfügung und den seit 1. Januar 2017 neu geregelten Pflegegraden befasst. Die Alltagsbegleiter leisten mit ihrer Hilfe in verschiedenen Bereichen wertvolle Arbeit für die älteren Bürgerinnen und Bürger.

Seniorenbeiratsmitglied Oskar Häring informierte über die im Frühjahr und Herbst durchgeführte Aktion Seniorenkino, an der 704 Personen insgesamt acht Filme besucht hatten. Inzwischen kommen Seniorenkinobusse aus mehreren Landkreisgemeinden zu den Vorstellungen im Großhabersdorfer Kino.

Im Mittelpunkt der Seniorenbürgerversammlung stand ein Vortrag von Martin Thanner von der Koordinierungsstelle für Senioren mit Hörschädigung zum Thema „Unterstützende Maßnahmen für Senioren mit Hörbehinderung“. Das chinesische Sprichwort „Blindheit trennt von den Dingen, Taubheit trennt von den Menschen“ mache diese Problematik deutlich, betonte der Referent. Ursachen seien Lärm, Unfälle, aber auch familiäre Veranlagung, Risikofaktoren bilden Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes.

Diese unsichtbare Behinderung führe zu Verständigungsproblemen mit der Folge von Kommunikationsschwierigkeiten. Deutliche Anzeichen seien der zu laut eingestellte Fernsehapparat oder das Radiogerät. Der Betroffene reagiere dann mit einer „Hörtaktik“: Man spricht viel, um das Problem zu überbrücken.

Auch auf die Problematik Schwerhörigkeit – Demenz ging der Referent ein, die zu fehlender Kooperation, Misstrauen und Desorientiertheit führen könne. Eine Folge könne Altersdemenz und Altersdepression sein. Schließlich informierte der Referent auch über technische Hörhilfen, die Finanzierung solcher Geräte durch die Krankenkassen und über Höranlagen in öffentlichen Räumen und Kirchen.

Mit dem chinesischen Sprichwort „Wer zu hören versteht, hört die Wahrheit heraus, wer nicht zu hören versteht, hört nur den Lärm“ beschloss Referent Referent Martin Thanner seinen Vortrag.