Aus der Regnitz geborgen

Wasserleichen-Fund in Fürth: Kripo hofft auf Zeugen, dämpft aber Erwartungen

Claudia Ziob

Lokalredaktion Fürth

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7.4.2023, 15:46 Uhr
Am Vormittag des 20. April 2020, einem Montag, wurde der leblose Körper in Fürth aus der Regnitz geborgen. Ein Passant hatte ihn im Wasser bemerkt.

© NEWS5 / DESK, NN Am Vormittag des 20. April 2020, einem Montag, wurde der leblose Körper in Fürth aus der Regnitz geborgen. Ein Passant hatte ihn im Wasser bemerkt.

Vor fast genau drei Jahren, am Vormittag des 20. April 2020 (Montag), hatte ein Passant im Fürther Nordwesten einen leblosen Körper in der Regnitz bemerkt. Einsatzkräfte zogen wenig später einen toten jungen Mann aus dem Wasser.

Was genau den Ermittlern in jüngster Zeit mitgeteilt wurde und dafür sorgte, dass die Todesumstände erneut untersucht werden – dazu machte Polizeisprecher Michael Konrad nun auch auf Nachfrage unserer Redaktion keine Angaben. Er warnte dabei auch vor einer zu hohen Erwartungshaltung. Die aktuelle Untersuchung könne "in beide Richtungen" ausgehen. Der neue Zeugenaufruf aber sei wichtig, um alle Möglichkeiten, den Todesfall aufzuklären, auszuschöpfen.

Wer erinnert sich noch an den Tag vor drei Jahren?

Sollte es Zeugen geben, denen am frühen Morgen des 1. März 2020 – an dem Sonntag wurde der 18-Jährige von seiner Familie als vermisst gemeldet – entlang der Fürther Flussläufe Personen oder sogar Streitigkeiten aufgefallen sind, wäre das für die Beamten von großer Bedeutung. Aber Konrad weiß auch: Sich an einen Tag vor drei Jahren zu erinnern, fällt den meisten schwer.

Überprüft wird momentan, ob es doch eine "Fremdeinwirkung" gab und der 18-Jährige womöglich gewaltsam ums Leben kam. Die Kripo ging nach ihren Ermittlungen bislang von Suizid aus.

Die Kripo sucht Zeugen, denen vor drei Jahren, in den frühen Morgenstunden des 1.03.2020 (Sonntag), Menschen in unmittelbarer Nähe der Fürther Flussläufe aufgefallen sind oder die möglicherweise Streitigkeiten oder Auseinandersetzungen in diesem Bereich wahrgenommen haben. Neben der Regnitz nehmen die Ermittler dabei auch die Pegnitz (Umfeld Ludwigsbrücke) sowie die Rednitz (Umfeld Siebenbogenbrücke) ins Visier. Hinweise können rund um die Uhr unter Tel. (0911) 2112-3333 gegeben werden. (Die Polizei hatte die Rufnummer zunächst falsch angegeben.)

Anmerkung der Redaktion: Generell berichten wir nicht über Selbsttötungen und Suizidversuche, außer sie erfahren durch die gegebenen Umstände besondere Aufmerksamkeit. Der Grund für unsere Zurückhaltung ist die hohe Nachahmerquote nach jeder Berichterstattung über Suizide. Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie 24 Stunden am Tag Hilfe und Beratung.