Weniger To-Go-Müll: Recup statt Pappbecher?

17.1.2018, 11:00 Uhr
Weniger To-Go-Müll: Recup statt Pappbecher?

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Der tägliche Abfallberg, den der To-Go-Trend verursacht, ist enorm: Rund 320 000 Einwegbecher landen jede Stunde bundesweit im Abfalleimer – 2,8 Milliarden sind es im Jahr. In vielen Großstädten wird diese Entwicklung kritisch gesehen. Im Sommer wollten auch die Fürther Grünen im Umweltausschuss wissen, ob das Rathaus etwas dagegen tun könnte. Wenig, lautete die Antwort damals.

Zunächst vielversprechend schien nun das Pfandsystem "Recup", für das sich unter anderem München und Berlin entschieden haben. Dahinter steht ein Münchner Start-Up-Unternehmen. Das Prinzip: Je mehr Betriebe und Läden im Ort mitmachen, umso bequemer wird es für die Kaffeetrinker, den Mehrwegbecher wieder loszuwerden. Bisher bieten zwar manche Cafés oder Bäckereiketten eigene Pfandbecher an – doch die lassen sich eben nirgendwo anders zurückgeben. Recup will außerdem auch Arbeitgeber überzeugen, ihren Mitarbeitern in Kantinen und an Kaffeeautomaten Pfand- statt Pappbecher anzubieten.

Sie habe sich mit Recup beschäftigt, bestätigt Innenstadtbeauftragte Karin Hackbarth-Herrmann auf Nachfrage. Allerdings seien die Grundkonditionen nicht ideal: Jedes teilnehmende Geschäft müsse einen Euro am Tag allein fürs Mitmachen bezahlen. "Das sind 30 Euro im Monat" – für kleine Läden sei das eine Belastung. Dazu kommen die Kosten für die Becher und die Frage, ob man sie wirklich an die Kunden weitergeben kann. Ist ein Städte-Logo drauf gedruckt, koste das noch etwas mehr.

Zurzeit beobachte sie verschiedene Pfandsysteme, so Hackbarth-Herrmann. Sinnvoll wäre es zudem, sagt sie, wenn sich die Metropolregion in dieser Sache abstimmt. Damit der Becher auch in Erlangen oder Nürnberg zurückgegeben werden kann.

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