Wertstoffhoff Rangau: Container in der Grube

12.1.2020, 21:00 Uhr
Wertstoffhoff Rangau: Container in der Grube

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Reisen bildet bekanntlich. Man muss dafür auch nicht immer gleich in die Ferne schweifen. Etwa wenn es um die Müllentsorgung geht, das Thema beschäftigt schließlich alle Städte und Gemeinden. Experten der Landkreisverwaltung und Kreisräte machten sich deshalb Richtung Nordwesten auf. Sie wollten wissen: Was haben die Recyclinghöfe der Landkreise Neustadt-Aisch/ Bad Windsheim und Würzburg zu bieten, was die Planer für die vorgesehene Erweiterung des Wertstoffhofes Rangau berücksichtigen könnten?

Wie bereits berichtet, soll die Versorgungseinrichtung im Zirndorfer Ortsteil Leichendorf nicht nur vergrößert, sondern auch optimiert, also für den Bürger sicherer und komfortabler werden. Der Landkreis nimmt dafür viel Geld in die Hand, insgesamt 4,5 Millionen Euro. Und dafür müssen selbst Fachleute das Rad nicht neu erfinden. Abkupfern – Ideen-Recycling wäre in diesem Zusammenhang vielleicht treffender – ist schließlich erlaubt.

Für den Zirndorfer Wertstoffhoff heißt das, die Leute sollen es noch leichter haben, ihren Abfall loszuwerden. Genauer gesagt geht es dabei um schwere Dinge wie den Sperrmüll, Holz oder Altmetall. Die betreffenden Container werden deswegen in der ersten Reihe jeweils 1,80 Meter tief in einer Grube versenkt. Dadurch entfallen die Eisentreppen, über die bisher jeder seinen Müll nach oben hieven muss, um ihn in die Behälter zu bekommen. Stege nach jeder zweiten Box machen es möglich, die Container auf ihrer gesamten Länge zu befüllen. Geländer an beiden Seiten sorgen für die notwendige Sicherheit.

Größere Erdarbeiten

Was sich zunächst nicht großartig kompliziert anhört, zieht freilich gewisse Dinge nach sich: Zum einen größere Erdarbeiten, zum anderen muss sowohl die vorhandene Wertstoffhalle als auch die betreffende Containerreihe mit einer Stützmauer abgesichert werden. In Zahlen bedeutet das, es wird um knapp 298 000 Euro teurer. Der Bauausschuss empfahl einstimmig, so vorzugehen. Entscheiden wird das der Kreisausschuss in seiner Sitzung am kommenden Mittwoch.

Eine kurze Diskussion entwickelte sich noch um die Parksituation. Wenn Bürger heute ihren Müll entsorgten, stünden deren Autos vor den Behältern kreuz und quer, sagte Kreisrätin Elke Zahl (SPD) und befürchtete, dass sich an dieser unerfreulichen und teils gefährlichen Problematik auch nach der Erweiterung wenig ändern werde. Doch davon kann keine Rede sein: Denn künftig stehen erheblich weniger Abfallboxen auf einer größeren Fläche, außerdem wird dort der Lkw-Verkehr ausgesperrt.

Und noch etwas war zu erfahren. Bei der Sammelstelle für die Gartenabfälle, sagte Landrat Matthias Dießl auf eine entsprechende Frage, gehe die Tendenz hin zu einer Überdachung.

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