Wie soll Oberasbachs Sporthalle aussehen?

2.9.2017, 08:00 Uhr
Wie soll Oberasbachs Sporthalle aussehen?

© Foto: Thomas Scherer

Nürnberg, Wendelstein und Beilngries, so hießen die Stationen, zu denen das Bauamt eine Besichtigungstour organisiert hatte. Zwei Sport- und eine Veranstaltungshalle nahmen die Stadträte jeweils vor Ort in Augenschein – Anregungen bei der zur Entscheidung anstehenden Frage: Was braucht es in Oberasbach?

Unstrittig waren mehrere Punkte. So soll die neue Halle, was Spielfeld und Höhe angeht, so dimensioniert sein, dass sie für alle Ballsportarten, sei es im Ligen- oder im Turnierbetrieb, geeignet ist. Neben den dafür notwendigen Umkleiden und Sanitäreinrichtungen soll es weitere solcher Räume geben, die auch von außen zugänglich sind. Eine Versorgungseinrichtung mit Theke, allerdings keine Küche, müssen die Planer vorsehen. Außerdem will man bei Bedarf ein viertes Hallensegment andocken können, das Veranstaltungen aufnimmt und langfristig als Ersatz für die Jahnturnhalle in Frage käme. Außerdem braucht es natürlich Außenanlagen, Zugänge, Wege und Parkmöglichkeiten — alles so weit so gut.

Wie vielen Besuchern muss die vorgesehene Tribüne Platz bieten? Soll der Fitness- und Kraftsport in der Halle eine neue Heimat finden? Will man eine Kletterwand in die neue Sportstätte integrieren? Diese Fragen brachten ein wenig Pfeffer in die Debatte.

Für die SPD war klar, dass die veranschlagte Kapazität von 199 Zuschauern speziell bei Turnieren nicht ausreichen wird. Bedenken formulierte Peter Heinl auch angesichts der Kletterwand. Mannschaften bräuchten sowohl im Training als auch im Spiel die gesamten Raumkapazitäten. Ein derartiges Angebot mache deshalb nur bei einer Vierfachhalle Sinn.

Größere Tribüne?

Eine größere Tribüne für mehr als 200 Besucher bedeutet aber höhere bauliche Anforderungen, was etwa Fluchtwege angeht, denn dann greifen die Bestimmungen der Versammlungsstättenverordnung. Norbert Schikora (Bündnis 90/Die Grünen) mahnte, die Kosten im Blick zu behalten.

Das Bauamt geht bei der vorgeschlagenen Hallen-Dimension derzeit von einer reinen Bausumme zwischen 5,5 und 7,5 Millionen Euro aus. Dazu kommen außerdem die Planung, die Außenanlagen und die Ausstattung der Sportstätte. Im schlechtesten Fall neun bis zehn Millionen Euro, meinte Schikora.

Umzug der Kraftsportler zu teuer?

Ein gewaltiger Posten ist dabei unter anderem der Umzug der Kraftsportler. Aber könnten die nicht in der Jahnhalle bleiben? Eigentlich ja, lautete der Tenor. Bürgermeisterin Birgit Huber will erst noch die Kosten für die Verlagerung prüfen lassen, dann soll eine Entscheidung fallen.

Geändert wurde allerdings die Tribünenkapazität, hier müssen die Planer Platz für bis zu 300 Gäste berücksichtigen. Vorschläge sollen die Experten auch machen, ob – gegebenenfalls – eine Kletterwand integriert werden könnte.

Ein Punkt, der Christian Jäger (SPD) sichtlich missfiel. Ihm ging es dabei nicht nur um den dann eventuell fehlenden Platz für die Vereine. Das Gremium müsse sich darüber im Klaren sein, was es wolle, forderte Jäger, es sei wichtig, den Planern klare Vorstellungen an die Hand zu geben, dazu müssten auch die Vorstellungen der Vereine eingepflegt werden. Warum dies nicht geschehen sei?, wollte er wissen. Lothar Schmitt (CSU) wiederum wollte keine genauen Festlegungen, das sei nämlich Sache des gesamten Stadtrats.

Daniel Morawietz vom Bauamt machte klar, dass es zunächst einmal "um ein sehr, sehr grobes Konzept" gehe. Ein externes Büro wird für die Stadt das europaweite Vergabeverfahren übernehmen und prüft dabei, ob die Bewerber alle notwendigen Kriterien erfüllen. Drei bis fünf Büros sollen sich aus diesem Kreis herauskristallisieren und bei der Stadt ihr Konzept vorstellen.

Ein Gremium, unter anderem besetzt mit der Bürgermeisterin und dem Stadtbaumeister, wählt daraus einen Kandidaten aus. "Verhandlungsverfahren im wettbewerblichem Dialog" nennt sich das im Amtsdeutsch. Mitte März 2018 soll das Procedere abgeschlossen sein. Anschließend sollen Planung und das Bebauungsplanverfahren parallel laufen.

Und noch etwas drängt: Da das neue Sportzentrum auf dem bisherigen D-Platz der Fußballer entsteht, braucht es einen Experten, der sich um die Konzeption der Ersatzfläche kümmert. Bevor nämlich für die Dreifachhalle die Bagger rollen, muss die neue Sportfläche fertiggestellt und bespielbar sein.

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