Wird der Goldene Schwan in Fürth wachgeküsst?

16.4.2015, 06:00 Uhr
Wird der Goldene Schwan in Fürth wachgeküsst?

© Hans-Joachim Winckler

Die einen sprechen von einem Schandfleck, andere sogar von einem Albtraum für die Altstadt – das frühere Gasthaus Goldener Schwan am Marktplatz steht seit vielen Jahren leer und bietet ein unansehnliches Bild. Im Sommer vergangenen Jahres erregte ein Schuttcontainer vor dem Haus Aufsehen, doch die Hoffnungen auf eine baldige Sanierung zerstoben. Vorerst wurde lediglich entrümpelt.

Kein Bauantrag aber Genehmigung mehrerer Eingriffe

Seit Kurzem umgibt ein Bauzaun das Gebäude. Wird es jetzt endlich wachgeküsst? Zwar wollte sich die Eigentümerfamilie dazu auf FN-Anfrage nicht äußern, aus dem Rathaus war aber immerhin zu erfahren, dass es nun eine "Sanierungsgemeinschaft Goldener Schwan“ gebe. Hat das Haus den Besitzer gewechselt? Oder geht die Eigentümerfamilie das Projekt doch selbst an? Die Fragen bleiben unbeantwortet.

Wird der Goldene Schwan in Fürth wachgeküsst?

© Foto: Hans-Joachim Winckler

"Die Beteiligten wollen sich öffentlich noch nicht äußern“, sagt Christine Lippert, bei der Stadt Leiterin der technischen Gebäudewirtschaft. Ihr liege bislang zwar kein Bauantrag vor, das Rathaus habe aber bereits einige Eingriffe genehmigt, für die es keine "denkmalschutzrechtliche Erlaubnis“ brauche.

Für Lippert zählen dazu „statische Maßnahmen“ und das Entfernen von "neuzeitlichen Einbauten“ aus den 60er oder 70er Jahren. Sie wirkt optimistisch. Der Goldene Schwan, sagt sie, scheint auf einem guten Weg zu sein.

Wird "Grüner Baum" zum "Augustiner Brauhaus"?

Bald ein halbes Jahr hat nun der Grüne Baum in der Gustavstraße geschlossen. Inzwischen kursieren Gerüchte, das traditionsreiche Lokal werde sich in ein "Augustiner Brauhaus“ verwandeln. Was ist dran? Martin Leibhard muss bei dieser FN-Anfrage schmunzeln. "Da fährt mal ein Auto mit Münchner Kennzeichen vor und schon wird geredet“, sagt der Geschäftsführer der Inselkammer-Gruppe, der nicht nur das Gasthaus in Fürth, sondern auch die Augustiner Bräu in München gehört.

Fest steht ihm zufolge: Die Brauerei Tucher ist nicht länger Pächterin des Grünen Baums. Der Vertrag sei im März abgelaufen und nicht verlängert worden. Die Inselkammer-Gruppe wird die Gaststätte künftig direkt verpachten. An wen, das sei noch unklar. Ein Konzept müsse her und das Gebäude gründlich saniert werden. "Im nächsten halben Jahr wird sich garantiert nichts tun“, so Leibhard.

Der Name "Grüner Baum“ ist etabliert, betont er. Daran wolle man nicht rütteln. Vor Ort brauen werde man ebenfalls nicht. Mit der Inselkammer-Gruppe als Verpächter könne man aber davon ausgehen, dass Augustiner-Bier ausgeschenkt werde. Tucher sei jedoch nicht aus dem Rennen. "Vielleicht gibt es ja beides“, sagt Leibhard und nennt als Beispiel die Gaststätte "Zum Albrecht-Dürer-Haus“ in Nürnberg. Da, sagt er, fließe Helles von Augustiner in die Gläser sowie das Weizenbier von Tucher.

Im November 2014 war das Film-Team der Sendung "Rosins Restaurants" in der Gustavstraße, um ein neues Konzept für den Grünen Baum zu finden. Seit dem gescheiterten Rettungsversuch war das Schicksal des Grünen Baums unklar.

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