Zwischen Fürth und Siegelsdorf

Zenngrundbahn: Nun kommt das dritte Gleis

19.8.2021, 11:00 Uhr
In zehn Jahren könnte das dritte Gleis auf der Strecke zwischen Fürth und Siegelsdorf fertig sein. Mit dem Ausbau sollen sich Fahrtzeiten verkürzen.

© Hans-Joachim Winckler In zehn Jahren könnte das dritte Gleis auf der Strecke zwischen Fürth und Siegelsdorf fertig sein. Mit dem Ausbau sollen sich Fahrtzeiten verkürzen.

Dieses Projekt ist Teil des 165 Millionen Euro teuren Ausbaus der Strecke zwischen Nürnberg und dem unterfränkischen Burgsinn. Dieses Projekt wiederum ist Teil eines noch größeren Vorhabens, das da lautet: Deutschlandtakt.

Mit dem Deutschlandtakt sollen Knotenpunkte im Bahnverkehr möglichst in einem halbstündigen Takt angefahren und Regional- und Fernverkehr besser aufeinander abgestimmt werden. Sprich: Fahr- und Wartezeiten verkürzen sich deutlich, wie Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) bei einer gemeinsamen Online-Pressekonferenz mit dem Fürther Bundestagsabgeordneten Christian Schmidt (CSU) in Aussicht stellte.

Kürzere Fahrzeiten

Ein Vorteil für Bahnfahrer in der Region wird beispielsweise sein: Die Fahrtzeit von Nürnberg nach Würzburg verkürzt sich von 52 auf 29 Minuten – und nach Frankfurt von zwei Stunden auf 84 Minuten. Dafür aber ist zwischen Fürth und Siegelsdorf ein drittes Gleis nötig.

In der Diskussion war das schon lange. Aber nun erst kommt es in den Bundesverkehrswegeplan und soll in den kommenden Jahren vorangetrieben werden. Aus Sicht von Christian Schmidt, Bundesverkehrsminister a.D., ist dies ein „Supertag“ für die Region. Aber Schmidt weiß natürlich auch, dass das Projekt nicht ohne ist.


Zenngrundbahn: Das dritte Gleis muss her


Auf der rund elf Kilometer langen Strecke zwischen Fürth und Siegelsdorf gibt es eine „enge Trassierung“, Abschnitte mit beidseitiger Bebauung, Anwohner, die keine weitere Lärmbelastung wollen. „Aber das Projekt ist auch nötig, um den ÖPNV in der Region besser zu vertakten“, betonte Schmidt.

Bei hiesigen Kommunalvertretern löst die Ankündigung Unterschiedliches aus. So meinte Fürths dritter Bürgermeister, Dietmar Helm, der sich ebenfalls der Pressekonferenz zugeschaltet hatte, dass er noch ein Problem habe, sich das „baulich vorzustellen“. Zugleich aber relativierte er seine Skepsis mit der Anmerkung, dass dies beim S-Bahn-Bau auch so gewesen sei. Sprich: Er ist jetzt erst einmal gespannt, wie das Ganze umgesetzt werden soll, was sich die Bahn da einfallen lässt.


40 Meter unter der Pegnitz: So sieht der neue Güterzugtunnel für Nürnberg und Fürth aus


Euphorischer klingt da Marco Kistner, Bürgermeister von Veitsbronn. „Es ist ein guter Tag für die Region, weil es ein Beitrag zur Verkehrswende ist“, sagt er im Gespräch mit den FN und gibt sich optimistisch, dass man die Lärmproblematik in den Griff bekommt. Die Anbindung von Siegelsdorf an Fürth oder Nürnberg sei zwar heute schon optimal, aber kleinere Verbesserungen könnten nun noch möglich sein. Vor allem aber: „Mit dem Bau des dritten Gleises fällt der erste Dominostein – danach können weitere Maßnahmen folgen.“

Siegelsdorf: Barrierefreier Bahnhof?

Der nächste Dominostein, der aus seiner Sicht fallen soll, ist der barrierefreie Ausbau des Siegelsdorfer Bahnhofs. Dieser Ausbau wurde, wie Kistner sagt, bislang von der Bahn nicht angegangen, weil es noch keine Planungen für das dritte Gleis gab – genau darauf aber müsse eine barrierefreie Gestaltung aufbauen.

Kistner hofft, dass beide Projekte so rasch wie möglich geplant werden – auch parallel, sobald das möglich ist. Denn als grober Zeithorizont für die Fertigstellung des dritten Gleises stehen zehn Jahre im Raum. Solange dürfe man nicht warten, um das Projekt „Barrierefreiheit“ anzugehen.

Verwandte Themen


9 Kommentare