Großprojekt geplant

Zentralmensa in Fürth: Hier sollen Schüler mit Essen versorgt werden

4.10.2021, 06:00 Uhr
Zentralmensa in Fürth: Hier sollen Schüler mit Essen versorgt werden

© Foto: Athina Tsimplostefanaki

Für Bürgermeister Markus Braun ist eine zentrale Mensa in dem Viertel obligatorisch, um Kinder und Jugendliche mehrerer Schulen und Einrichtungen in der Südstadt zu versorgen. Hier konzentrieren sich auf 500 Metern Luftlinie fünf verschiedene Einrichtungen, die ihr Essensangebot bisher selbst organisieren. Dazu gehören die Kennedy-Grundschule, die Mittelschulen Kiderlin- und Schwabacher Straße, die Hans-Böckler-Realschule sowie das Förderzentrum der Jakob-Wassermann-Schule und die Fachakademie für Sozialpädagogik.

In einer neuen Zentralmensa sollen die Kapazitäten nun zusammengefasst und täglich bis zu 1200 Mittagessen ausgegeben werden können. "Qualitativ hochwertig und in einer attraktiv gestalteten Umgebung", wie Braun ergänzt. Eine Umfrage an den betroffenen Einrichtungen ergab ein einheitliches Bild: Ein gemeinsames, altersgerechtes und zentrales Angebot stößt auf hohe Akzeptanz. Die Schulen konnten auch Wünsche formulieren. Auf der Liste standen unter anderem: eine Ausstattung, die Kleinen und Großen gerecht wird, vegetarisches und veganes Essen zusätzlich zum normalen Angebot sowie Platz für schulische Veranstaltungen wie Abschlussfeiern, Elternabende, Prüfungen, Informationsveranstaltungen und Theatervorführungen. Letzteres wurde besonders von der Hans-Böckler-Schule hervorgehoben, an der es eine rührige Schultheater-Gruppe gibt. Diese Vorstellungen decken sich ganz mit denen des Bürgermeisters. "Ich würde eine multifunktionale Nutzung des Gebäudes sehr begrüßen", sagt Braun.

Mit einer Zentralmensa könnte man auch die Enge an den umliegenden Schulen mildern. Die Kapazitäten, die dort noch für die Essensversorgung der Schülerinnen und Schüler blockiert sind, wären dann frei und würden als Klassenzimmer, Fach- oder Aufenthaltsräume zur Verfügung stehen. Braun: "Wegen steigender Schülerzahlen durch Zuzüge und den Trend zur Ganztagsschule sind wir froh um jeden Quadratmeter."

Amerikaner als Vorbild

Der Platz für die Südstadtmensa bietet sich quasi von selbst an. "Die Amerikaner haben uns ein ehemaliges High-School-Gebäude hinterlassen, in dem es früher eine große Mensa gegeben hat. Wir lehnen uns mit unseren Plänen an diese Idee an", sagt der Bürgermeister. Der Standort wäre perfekt, aber ob der momentan als Lager, unter anderem für Schulmöbel, genutzte Bau generalsaniert oder abgerissen wird, ist noch nicht klar.

In einem neuen Südstadtcampus soll auch die Volksbücherei (Vobü) ihren Platz finden. Schon seit Jahren ist klar, dass sie dringend saniert werden muss. Die Liste der Defizite ist lang: Dach und Fassade des Gebäudes, das aus den 1960er Jahren stammt, müssen erneuert, die technische Gebäudeausrüstung und die Innenräume modernisiert werden. Obendrein fehlt es an Außenwirkung, wie es von Seiten der Stadt heißt. Sprich: Sie ist wenig einladend.


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Im Umfeld des Mensa-Komplexes könnte auch der Stadtjugendring eine neue, moderne Bleibe finden. Gedacht ist außerdem an zusätzlichen Platz für die Kiderlin-Schule, die derzeit zum Teil mit Klassen an die Kennedy-Schule ausweichen muss. "Vielleicht ergibt sich hier die Möglichkeit, dafür Räume über der Mensa einzuplanen", sagt Braun.

Das Baureferat soll nun eine Machbarkeitsstudie erarbeiten. Ziel ist eine Lösung aus einem Guss – mit der Mensa als Zentrum eines neuen Südstadtcampus. Die anderen Institutionen sollen sinnvoll angeordnet darum herum gruppiert werden.

Braun ist optimistisch: "Wir haben das Gefühl, dass wir hier den Gordischen Knoten durchschlagen und gleich mehrere Probleme auf einmal lösen."

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