Flucht aus der Ukraine

Zirndorf, Stein, Cadolzburg: Neue Notunterkünfte werden vorbereitet

Claudia Ziob

Lokalredaktion Fürth

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6.4.2022, 18:55 Uhr
Überall in der Region sind Notunterkünfte entstanden - hier ein Bild aus der Schulturnhalle in Röttenbach im Landkreis Erlangen-Höchstadt.

© Claudia Freilinger Überall in der Region sind Notunterkünfte entstanden - hier ein Bild aus der Schulturnhalle in Röttenbach im Landkreis Erlangen-Höchstadt.

Eine weitere Turnhalle wird zum Notquartier für Menschen aus der Ukraine: Die Bibert-Sporthalle soll 50 Plätze als Übergangsunterkunft bieten und 90 Plätze als Erstanlaufstelle.

Räumlich werde man den Unterschied nicht erkennen, sagt Christian Ell, Sprecher des Fürther Landratsamts, auf FN-Nachfrage. Bei der Erstaufnahme gehe es darum, Geflüchtete zu registrieren und zügig, innerhalb von 48 Stunden, zu anderen Quartieren weiterzuverteilen – normalerweise nicht in andere Turnhallen, sondern in "kleinere Wohneinheiten". In den sogenannten Überbrückungsunterkünften hingegen bleiben die Menschen länger, "manchmal ein paar Tage, manchmal zwei Wochen", so Ell. Er rechnet damit, dass die Bibert-Sporthalle ab 11. April belegt werden kann.

Zusammen mit den bereits zu Flüchtlingsunterkünften umfunktionierten Sporthallen der Gymnasien in Langenzenn und Oberasbach sowie des TuSpo Roßtal gibt es Ell zufolge damit dann insgesamt 452 Plätze für "kurz- bis mittelfristige Belegungen" im Fürther Landkreis. Aktuell sind in den Einrichtungen in Langenzenn 80 Menschen, in Oberasbach 24 und in Roßtal 21 untergebracht.

Auch wenn zuletzt weniger Flüchtende in Deutschland ankamen, rechnen Experten damit, dass der Zustrom anhält. Daher plant der Landkreis Fürth weitere Kapazitäten: So sollen ab Mitte April der ehemalige Landgasthof "Grüner Baum" in Cadolzburg-Egersdorf mit 60 bis 70 Plätzen und das Tagungs- und Gästehaus des FrauenWerks Stein, das erst kürzlich von der Stadt Stein erworben wurde, mit 80 Plätzen zur Verfügung stehen.

"Das ist eine Momentaufnahme"

Die rückläufige Belegung der Hallen sei "nur eine Momentaufnahme", betont Landrat Matthias Dießl. "In ein paar Tagen kann die Situation schon wieder anders aussehen." In den vergangenen Wochen habe man die Notunterkünfte "nur durch die enge Zusammenarbeit aller Beteiligter" so schnell in Betrieb nehmen können.

Es sei beeindruckend zu sehen, so Dießl, wie hier die Strukturen des Katastrophenschutzes und das ehrenamtliche Engagement der vielen Freiwilligen ineinandergreifen. Wichtig sei, dass die Hallen nach und nach durch Einrichtungen "mit einer höheren Unterbringungsqualität" abgelöst werden können.

Wer Objekte vermitteln kann, die eine längerfristige Wohnperspektive bieten – etwa abgeschlossene Einheiten wie Miets- oder Einliegerwohnungen –, kann diese direkt unter www.landkreis-fuerth.de/ukraine online melden. Dort gibt es auch Informationen rund um Hilfsangebote für ukrainische Geflüchtete.

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