Zirndorfs problematische Radlerecken

13.9.2011, 09:00 Uhr
Zirndorfs problematische Radlerecken

© Leberzammer

Wolfram Schaa und seine Frau Angelika sind viel mit dem Rad unterwegs. Nicht nur im heimatlichen Zirndorf, sondern auch im Urlaub, wo der Sprecher der Grünen-Stadtratsfraktion gerne an Elbe oder Donau entlang radelt.

Im Gegensatz zu dort habe die Bibertstadt gerade für Radtouristen noch enormen Nachholbedarf – trotz oder gerade wegen des durchs Stadtgebiet verlaufenden Paneuropa-Radweges. „Der Weg und seine Beschilderung sind wahrlich keine Visitenkarte für die Stadt“, moniert Schaa und verweist auf die Routenkarte, die an der Gemeindegrenze zu Fürth unterhalb der Kanalbrücke über die Rednitz steht. „Das ist unter aller Kanone“, stimmt ihm einer der gut ein Dutzend Radfahrer zu, die Schaa an diesem Tag begleiten.

Tatsächlich scheint die Karte aus der grauen Frühzeit des Bibert-Rad- und Wanderwegs zu stammen: Wälder und Ortschaften sind als grüne und braune Flecken zu erkennen, die sich mit Mühe als maßstabsgerecht bezeichnen lassen.

Weitere Informationen, etwa zur kulturellen oder gastronomischen Einkehr zwischen Alter Veste und Wintersdorf fehlen völlig und die eh schon blasse Farbe blättert an vielen Stellen ab. Für Touristen sei der größtenteils ungeteerte Radweg entlang der Grenz- und Weinbergstraße noch halbwegs akzeptabel. „Wer aber täglich in die Arbeit zwischen Fürth und Zirndorf pendeln muss, überlegt es sich genau, ob er das Rad nimmt“, so Wolfram Schaa. 

Regenpfützen bremsen

Besonders nach Regenfällen gleiche die Fahrt einem Hindernisparcours zwischen zahllosen Pfützen. Allerdings besteht aus Sicht der Grünen hier Grund zur Hoffnung. „300000 Euro hat die Stadt im mittelfristigen Finanzplan 2012 für die Ertüchtigung des Radwegs vorgesehen“, erklärt Schaa. Eine Summe, die allemal reichen sollte für gut eineinhalb Kilometer Teer. So viel Versiegelung müsse man in Kauf nehmen, um mehr Pendler auf das umweltfreundliche Zweirad zu bringen.

Auch bei der Vernetzung mit der Rangaubahn könne einiges verbessert werden. So drängen die Zirndorfer Grünen darauf, endlich eine solide Fahrradabstellanlage vor dem Bahnhof zu errichten. Da die Bahnhofstraße selbst für eine eigene Fahrradspur zu schmal ist, empfahl der mitradelnde Vorsitzende des Fürther ADFC, Harald Löffler, hier eine Beschränkung auf Tempo 30, um diese zentrale Achse für Radler sicherer und attraktiver zu gestalten. Alles in allem, so Schaas Fazit, nichts Dramatisches, aber einiges Wünschenswertes und vor allem vieles, was sich mit dem nötigen politischen Willen ohne große Investitionen umsetzen lasse.

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