Zu laut: Wohnprojekt in Fürther Südstadt scheitert

17.3.2018, 16:00 Uhr
Zu laut: Wohnprojekt in Fürther Südstadt scheitert

© Foto: Dittmar

Noch im Januar 2016 hatte der Stadtrat das Schaffen von Wohnraum zum Planungsziel hier erklärt. Auch im Sommer 2017 hielt sie daran fest, in Fürth werde schließlich dringend Wohnraum benötigt. Inzwischen liegen jedoch die Ergebnisse einer von der Kommune in Auftrag gegebenen Schallmessung vor. Die Werte lassen keinen Zweifel: Zum Wohnen ohne Lärmschutzwände ist es hier definitiv zu laut. Verantwortlich dafür werden die umliegenden Gewerbebetriebe gemacht. Der größte ist Wolf Butterback .

Die Stadt – sie verfügt selbst über einen Teil der Grundstücke – kann die Probleme mit der Geräuschkulisse allerdings verschmerzen. Schließlich gibt es nicht nur eine große Nachfrage nach neuen Wohnungen, sondern auch nach Freiflächen zur Gewerbeansiedlung. Letzterer soll nun mit der Änderung des Bebauungsplans Rechnung getragen werden. Der Bauausschuss hat dazu in seiner jüngsten Sitzung einstimmig grünes Licht gegeben.

Bislang wird das Areal als Grünfläche mit der Zweckbestimmung "Sportplatz" in den Plänen der Stadt geführt. Baureferentin Christine Lippert betont im Zusammenhang mit der Umplanung, dass in einem Gewerbegebiet auch Kindertageseinrichtungen als Anlagen für soziale Zwecke realisiert werden können. Wegen des Bevölkerungswachstums muss die Stadt bekanntlich weiter große Anstrengungen unternehmen, um den Anspruch junger Familien auf Kinderbetreuung erfüllen zu können.

CSU-Stadtrat Joachim Schmidt will sich auch die Option auf einen Bauplatz für eine zusätzliche Grundschule in der dicht besiedelten Südstadt offen halten. Dass die Schulen dort aus allen Nähten platzen, will die Baureferentin gar nicht verhehlen. Sie möchte den Raumbedarf jedoch zunächst durch Erweiterungen an den bestehenden Standorten decken.

Reihenhäuser auf dem Trolli-Gelände

Die Grünen wiederum haben Bedenken, dass beim Bebauen der neuen Gewerbefläche an der Hans-Bornkessel-Straße der Boden zu massiv versiegelt wird. Lippert sichert jedoch zu, ein Auge darauf zu haben, dass dies nicht passiert. Den geplanten Bau von 49 Reihenhäusern auf dem nahen Trolli-Gelände hält Linksparteistadträtin Monika Gottwald angesichts der Lärmwerte für gewagt. Doch die Baureferentin ist unbesorgt: "Der Lärmschutz muss gewährleistet werden."

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